Nazis und Rüs­tungs­kon­zerne nut­zen den Terror

Köln, 22. Novem­ber 2015. „Rüs­tungs­ak­tien pro­fi­tie­ren vom Krieg gegen Ter­ror“ so lau­tete die Schlag­zeile im Finanz­teil der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung am 20. Novem­ber. „An der Wall Street reagier­ten die Akti­en­kurse von ame­ri­ka­ni­schen Rüs­tungs­kon­zer­nen wie Ray­theon oder Lock­heed Mar­tin mit deut­li­chen Gewin­nen auf die Anschläge von Paris und die Ver­schär­fung der Angriffe gegen die dafür ver­ant­wort­li­che Ter­ror­or­ga­ni­sa­tion IS in Syrien. Das Bran­chen­ba­ro­me­ter Dow Jones U.S. Defense Index ist in den ver­gan­ge­nen fünf Tagen um rund 2 Pro­zent gestie­gen – deut­lich stär­ker als der Marktdurchschnitt.“

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Aber auch Pro NRW wollte die Gele­gen­heit nicht unge­nutzt las­sen. Diese vor­geb­li­che Bür­ger­be­we­gung rief für den 22. Novem­ber zu einer Kund­ge­bung auf dem Bres­lauer Platz auf. Unter dem Motto „Frei­heit statt Islam“ ver­sam­mel­ten sich heute etwa 100 offene Neo­na­zis und Nazi­hoo­li­gans. Mar­kus Bei­sicht bot den Rah­men.
Köln gegen Rechts teilte dazu mit: „Offen wurde NS-Sym­bo­lik zur Schau gestellt, Hit­ler­grüße gezeigt und ver­mummt Jour­na­lis­ten ange­pö­belt. Trotz viel­fa­cher Pro­teste von Jour­na­lis­tIn­nen ließ die Poli­zei die Neo­na­zis dabei weit­ge­hend unge­stört agie­ren. Als Red­ne­rIn­nen tra­ten neben Bei­sicht u.a. die Dügida-Orga­ni­sa­to­rin Mela­nie Ditt­mer auf, und die Spit­zen­kan­di­da­tin der NPD bei der bay­ri­schen Land­tags­wahl 2013, Sig­rid Schüß­ler. Nach einer Stunde Rede­bei­trä­gen führte Bei­sicht die Demons­tra­tion über die Hogesa-Stre­cke von 2014.“
Ein gro­ßes Poli­zei­auf­ge­bot hin­derte die 600 Gegen­de­mons­tran­ten gewalt­sam daran, auf die Demons­tra­ti­ons­route der Nazis zu gelan­gen. Poli­zis­ten waren mit Maschi­nen­pis­to­len aus­ge­rüs­tet. Tat­säch­lich wur­den Demons­tran­ten damit bedroht, als sie eine Sitz­blo­ckade machen wollten.