Klaus Stein liest Leon­hard Frank

Leon­hard Frank – »ver­brann­ter Dichter«

Leon­hard Frank (1882−1961) ist einer der „ver­brann­ten Dich­ter“. Er ist im ärms­ten Würz­bur­ger Milieu auf­ge­wach­sen und hatte es beson­ders schwer in sei­ner Hei­mat­stadt. Durch sein Buch „Die Räu­ber­bande“ von 1914 wurde er schlag­ar­tig berühmt. 1933 mußte er emi­grie­ren, gelangte über Frank­reich in die USA. Als er 1950 in die Bun­des­re­pu­blik zurück­ge­kehrt, war er lite­ra­risch kaum noch wahr­zu­neh­men. In der DDR indes konn­ten seine gesam­mel­ten Werke erscheinen.

In Würz­burg nahm man sei­nen 1949 erschie­ne­nen Roman „Die Jün­ger Jesu“ übel. Der Titel bezeich­net eine Bande von Jun­gen, die unmit­tel­bar nach dem Krieg in der Manier von Robin Hood Umver­tei­lun­gen vor­nimmt. Opfer sind Schwarz­händ­ler, häu­fig sol­che mit Nazi­ver­bin­dun­gen, wie über­haupt die Kon­ti­nui­tät des Nazi­per­so­nals und der Neo­fa­schis­mus Thema die­ses Romans sind.

Damals waren die Würz­bur­ger schlecht auf ihren bekann­tes­ten Schrift­stel­ler zu sprechen.

Das hat sich geän­dert. Vom 4. bis 13. April wer­den über 100 Lese-Ver­an­stal­tun­gen in Würz­burg und Umge­bung, aber auch in Leip­zig und Köln, unter dem Motto „Würz­burg liest ein Buch“ just den Roman „Die Jün­ger Jesu“ von Frank zum Würz­bur­ger Stadt­ge­spräch machen. 

In Köln liest Klaus Stein am 7. April aus „Die Jün­ger Jesu“. Bür­ger­zen­trum Alte Feu­er­wa­che, 19.30 Uhr.