3. März 1933 – Nazi­über­fall auf die Elsaßstraße

Gedenk­ver­an­stal­tung zum 90. Jah­res­tag des Naziterrors

Sicht­li­che Empö­rung. Der Mann schreit, die Frau holt aus. Müll­tüte, Nudel­holz, Hocker, Kak­tus fal­len auf einen behelm­ten Nazi.
Das ist auf der Wand des Hoch­bun­kers zu sehen, Elsaß­str. 42–46.
Der Aache­ner Wand­ma­ler Klaus Paier (1945 – 2009) hatte die Szene 1983 gemalt. 1990 musste das Bild wie­der­her­ge­stellt wer­den. Die Stadt hatte es über­strei­chen lassen.

Am 3. März 1933, vor 90 Jah­ren, waren uni­for­mierte Nazi­schlä­ger in die Elsaß­straße ein­ge­drun­gen. Die Anwoh­ner wehr­ten sich. Wenig spä­ter stürmte Poli­zei mit Maschi­nen­ge­weh­ren und gepan­zer­ten Fahr­zeu­gen die Häu­ser. Sie nahm 70 Män­ner und Frauen mit. Nicht alle über­leb­ten das Nazi­re­gime. Eine bron­zene Gedenk­ta­fel an der Süd­wand des Hau­ses Nr. 45 erin­nert daran. Es fin­den sich dort zudem Ein­schuss­lö­cher, die von Poli­zei­ge­schos­sen grö­ße­ren Kali­bers stam­men.
Die Aktion der SA war Teil des Ter­rors, der schon einige Tage zuvor, am 27. Februar 1933, anläss­lich des Reichs­tags­bran­des kul­mi­nierte. Den Reichs­tag hat­ten die Nazis selbst ange­steckt, sie beschul­dig­ten aber die Kom­mu­nis­ten. Bereits am 28. Februar 1933 wur­den mit der «Ver­ord­nung zum Schutz von Volk und Staat» die Grund­rechte der Wei­ma­rer Ver­fas­sung außer Kraft gesetzt. Anhand vor­be­rei­te­ter Lis­ten wur­den reichs­weit 10 000 Men­schen ver­haf­tet, vor­wie­gend Kom­mu­nis­ten. Sie kamen in Fol­ter­kam­mern, Gefäng­nisse und Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger. Es folg­ten Ermäch­ti­gungs­ge­setz, Ver­bote von Par­teien und Gewerk­schaf­ten, Gleichschaltungsmaßnahmen.

Der Ter­ror hatte das Ziel, die Deut­schen wie­der zum Krieg bereit zu machen, wo doch der Erste Welt­krieg gerade mal 15 Jahre vor­bei und die Erin­ne­rung an das damit ver­bun­dene Elend noch leben­dig war. Demo­kra­ten wur­den ein­ge­schüch­tert, Kriegs­geg­ner soll­ten ver­stum­men.
Tat­säch­lich war es sechs Jahre spä­ter wie­der so weit. Polen wurde über­fal­len, der nächste Welt­krieg begann. Er endete nach wei­te­ren sechs Jah­ren mit 65 Mil­lio­nen Toten.

Gegen­wär­tig brennt es im Jemen, in Syrien und in der Ukraine. Deut­sche Waf­fen und Pan­zer tes­ten den Welt­krieg an.
Außen­mi­nis­te­rin Baer­bock erklärt Russ­land den Krieg («we are at war against Rus­sia», 24. Januar, Straß­burg). Das wol­len wir nicht. Wir brau­chen einen Waf­fen­still­stand, Ver­hand­lun­gen und Frie­den auf der Grund­lage der Wah­rung der Sicher­heits­in­ter­es­sen aller Beteiligten.

Nie wie­der Krieg, nie wie­der Faschismus!

Die DKP erin­nert an die Stür­mung der Elsaß­straße mit einer Kundgebung.

Sams­tag, 4. März 2023, ab 13.00 Uhr.

Wir laden dazu ein. Treff­punkt Bon­ner Straße / Ecke Elsaßstraße


3. März 1933 – Nazi­über­fall auf die Elsaßstraße.