DGB Köln und IG Metall am 8. Mai

 Blumen für EL DE.

Blu­men am
EL-DE-Haus
zum
75. Jah­res­tag
der Befrei­ung
Deutsch­lands

 

Witich Roß­mann (DGB Köln) und Die­ter Kolsch (IG Metall Köln-Lever­ku­sen) leg­ten am 8. Mai zum Geden­ken an die Befrei­ung vom Faschis­mus Blu­men am NS-Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum am Appell­hof nieder.

Das EL-DE-Haus diente zwi­schen 1935 und 1945 als Gesta­po­dienst­stelle und Gefäng­nis. Im Kel­ler gab es zehn Zel­len und einen Gal­gen. Hier wur­den Kriegs­ge­fan­gene, Zwangs­ar­bei­ter und Wider­stands­kämp­fer gefol­tert und hin­ge­rich­tet. Nach 1945 bezo­gen städ­ti­sche Dienst­stel­len das Haus. Kurt Holl und der Foto­graf Ger­not Huber lie­ßen sich im März 1979 unbe­merkt ein­schlie­ßen und foto­gra­fier­ten die Wand­in­schrif­ten. Das führte zur For­de­rung nach einer Gedenk­stätte, die schließ­lich 1981 ein­ge­rich­tet wurde. Mitt­ler­weile ist das EL-DE-Haus ein gefrag­tes NS-Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum mit einem regen For­schungs- und Veranstaltungsbetrieb.

Die bei­den Gewerk­schaf­ter wür­dig­ten die her­vor­ra­gende Arbeit des NS-Dok, das von Wer­ner Jung gelei­tet wird.

 Blumen im EL DE Keller.

Witich Roß­mann,
Vor­sit­zen­der des
DGB Stadt­ver­ban­des Köln:

«Die Alli­ierte Koali­tion der USA, der Sowjet­union, Groß­bri­tan­ni­ens und Frank­reichs hat mit der bedin­gungs­lo­sen Kapi­tu­la­tion Hit­ler Deutsch­lands die Men­schen Euro­pas wie Deutsch­lands von der Schre­ckens­herr­schaft der Nazis befreit.

Ihnen gilt unser Dank. Sie hat zugleich mit der Grün­dung der UNO, mit der Aus­ar­bei­tung der Men­schen­rechts­charta unver­äu­ßer­li­che Men­schen­rechte und soziale Grund­rechte for­mu­liert und glo­bale Insti­tu­tio­nen zur Frie­dens­si­che­rung, zur Bekämp­fung von Hun­ger, Seu­chen, Not und Elend in der Welt geschaffen.

Die aktu­el­len Angriffe auf diese Men­schen­rechte, die sich ein­deu­tig gegen alle For­men des Ras­sis­mus wen­den, sowie auf die UNO und ihre Unter­or­ga­ni­sa­tio­nen, wie z.B. die WHO, mah­nen uns, keine Rück­schritte bei der glo­ba­len Zusam­men­ar­beit zu dul­den. Die glo­ba­len Pro­bleme wie Ras­sis­mus, Kli­ma­schutz, Seu­chen erfor­dern ebenso wie 1943–1945 der gemein­same Kampf gegen den Hit­ler-Faschis­mus eine glo­bale Zusam­men­ar­beit über alle poli­ti­schen Gren­zen hinweg.»

Die­ter Kolsch, 1. Bevoll­mäch­tig­ter
der IG Metall Köln-Leverkusen:

«Die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Gewalt­herr­schaft hat sich 1933 zuerst gegen die Arbeit­neh­mer und ihre Gewerk­schaf­ten gerich­tet: Am 2.Mai 1933 wur­den die Gewerk­schafts­häu­ser besetzt, Gewerk­schaf­ter ver­haf­tet, in Zucht­häu­ser und die ers­ten KZ gesteckt, gede­mü­tigt, gefol­tert und getö­tet. Und schon Anfang 1934 wur­den Betriebs­räte und Mit­be­stim­mung abge­schafft und in den Betrie­ben die Arbeit­neh­mer zur ‹Gefolg­schaft› und die Arbeit­ge­ber zu ‹Betriebs­füh­rern› ernannt.

Die Wie­der­zu­las­sung von Gewerk­schaf­ten, Betriebs­rä­ten und Mit­be­stim­mung, die Ent­na­zi­fi­zie­rung gehör­ten zu den ers­ten Maß­nah­men der Alli­ier­ten. Für Arbeit­neh­me­rIn­nen war und ist der 8. Mai 1945 des­halb der Tag der Befreiung.»

Klaus Stein
Fotos: DGB