Vor allem die Ener­gie­kon­zerne trei­ben die Preise

Jah­res­haupt­ver­samm­lung der WG Innen­stadt dis­ku­tiert die Gegenwehr

 Jah­res­haupt­ver­samm­lung 28. Novem­ber 2022

Bericht des Grup­pen­vor­stands DKP Köln Innenstadt

Auch wir wur­den vom Ein­marsch Russ­lands in die Ukraine über­rascht. Aber er kam nicht aus hei­te­rem Him­mel. Nach den NATO-Manö­vern nah an der rus­si­schen Grenze erschien uns die hie­sige Auf­re­gung über rus­si­sche Trup­pen­auf­mär­sche heuch­le­risch. Das mediale Geschrei über Kriegs­vor­be­rei­tun­gen jen­seits der ukrai­ni­schen Grenze, oft hun­derte Kilo­me­ter davon ent­fernt, taten wir als Kriegs­hys­te­rie ab.

Tat­säch­lich wäre bis zuletzt der Krieg ver­meid­bar gewesen.

Die Sicher­heits­in­ter­es­sen Russ­lands wur­den vom Wes­ten arro­gant über­gan­gen. Fort­ge­setz­tes Säbel­ras­seln der NATO an der Grenze Russ­lands, Auf­rüs­tung der Ukraine und Auf­nah­me­be­stre­bun­gen des Lan­des in die NATO, seit dem Mai­d­an­putsch 2014 ukrai­ni­sche Mili­tär­ak­tio­nen gegen den Don­bass, wel­che 14.000 Men­schen der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung das Leben kos­te­ten, der unent­wegte, aber fol­gen­lose Ver­stoß der Ukraine gegen das Mins­ker Abkom­men, die jah­re­lange Ver­wei­ge­rung eines Auto­no­mie­sta­tus der Don­bass-Repu­bli­ken, wie sie im Mins­ker For­mat ver­ab­re­det und von der UNO ver­langt wor­den sind, Selen­skis Dekret vom 24. März 2021 zur „Been­di­gung der vor­über­ge­hen­den Beset­zung der Krim und des Don­bass“ mit der Folge der Kon­zen­tra­tion mili­tä­ri­scher Kräfte an der soge­nann­ten Kon­takt­li­nie – das alles gehört zur Lage, in der sich die Rus­si­sche Föde­ra­tion zum mili­tä­ri­schen Angriff gedrängt fühlte. Noch wenige Tage vor dem rus­si­schen Ein­marsch am 24. Februar wurde auf der Mün­che­ner Sicher­heits­kon­fe­renz von einer beab­sich­tig­ten Sta­tio­nie­rung von Atom­waf­fen in der Ukraine gesprochen.

Die Ursa­chen des Krie­ges lie­gen kei­nes­wegs in uneu­ro­päi­schen Zivi­li­sa­ti­ons­de­fi­zi­ten des Rus­sen im All­ge­mei­nen bzw. Putins cha­rak­ter­li­chen Män­geln im Beson­de­ren, auch nicht in impe­ria­len Bestre­bun­gen Russ­lands, son­dern resul­tie­ren aus der stra­te­gi­schen Bedro­hungs­lage, die die NATO-Mächte unter Füh­rung der USA gegen­über Russ­land jah­re­lang Schritt für Schritt und sys­te­ma­tisch auf­ge­baut hat. Dazu gehö­ren die Kün­di­gung von Abrüs­tungs- und Rüs­tungs­be­gren­zungs­ab­kom­men durch die USA. Dazu gehört der natio­na­lis­ti­sche Mai­dan-Putsch im Februar 2014 samt der fol­gen­den Auf­rüs­tung der Ukraine durch den Wes­ten. Diplo­ma­ti­sche Vor­stöße sei­tens Russ­lands zur Bei­le­gung des Krie­ges in der Ost­ukraine sind in der Folge ins Leere gelaufen.

Zu die­ser Ein­schät­zung kamen wir schon in der Grup­pen­ver­samm­lung wenige Tage nach dem rus­si­schen Einmarsch.

Bereits im März gab es Frie­dens­ver­hand­lun­gen zwi­schen der Ukraine und Russ­land, deren Haupt­be­stand­teile die Neu­tra­li­tät der Ukraine, die Auto­no­mie des Don­bass und die Aner­ken­nung der Krim waren. Dann kam aber am 4. April das Mas­sa­ker von But­scha und hat für das Ende der Ver­hand­lun­gen gesorgt. Der Krieg dau­ert an, es wird ihn aber kei­ner gewinnen.

Inzwi­schen hat die soge­nannte „mili­tä­ri­sche Spe­zi­al­ope­ra­tion“ die Aus­maße eines ver­bis­se­nen Stel­lungs­krie­ges ange­nom­men, mit gro­ßen Opfern unter der Zivil­be­völ­ke­rung. Die NATO drängt indes durch fort­ge­setzte Sank­tio­nen gegen Russ­land und Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukraine wei­ter auf Eska­la­tion. Es droht der Atom­krieg. Mitt­ler­weile mischen sich aber ins Kriegs­ge­schrei, das in unse­rer media­len Öffent­lich­keit über­wiegt, mehr und mehr beson­nene Stim­men. Sie sind zag­haft, aber ver­nehm­bar. Sie drän­gen auf einen Waf­fen­still­stand und Frie­dens­ver­hand­lun­gen unter Berück­sich­ti­gung der Sicher­heits­in­ter­es­sen aller Betei­lig­ten. Sie gilt es zu stär­ken. Gegen­wär­tig droht aber im Nach­trab des Kriegs­ge­schreis die Kri­mi­na­li­sie­rung von abwei­chen­den Deu­tun­gen des Kriegs­ge­sche­hens: Am 19. Okto­ber 2022, spät­abends um 23.00 Uhr, hat der Bun­des­tag einen Gesetz­ent­wurf auf den Weg gebracht, ver­steckt in einer Novelle zur Ände­rung des Bun­des­zen­tral­re­gis­ter­ge­set­zes, wonach, knapp gesagt, mit bis zu drei Jah­ren Gefäng­nis bestraft wird, wer Kriegs­ver­bre­chen bil­ligt, leug­net oder gröb­lich verharmlost.

Deutsch­land ist spä­tes­tens seit der Lie­fe­rung schwe­rer Waf­fen Kriegs­par­tei. Bun­des­kanz­ler Scholz hatte sich anfangs mit dem Hin­weis auf die Gefahr der Eska­la­tion zu einem Atom­krieg dage­gen gesträubt, aber sich schließ­lich dem Druck der media­len Kriegs­pro­pa­ganda gebeugt. Als beson­ders ver­bis­sene Kriegs­trei­ber tun sich die Grü­nen her­vor. Auf ihrem letz­ten Bun­des­par­tei­tag wurde gefor­dert, noch mehr und noch schwe­rere Waf­fen an die Ukraine zu liefern.

Angeb­lich geht es bei die­sem Stell­ver­tre­ter­krieg der NATO um Men­schen­rechte und die Ver­tei­di­gung west­li­cher Werte – das stimmt in der Tat, solange man diese Werte auf Dol­lar und Euro redu­ziert. Darum ging es bekannt­lich auch bei den völ­ker­rechts­wid­ri­gen Krie­gen der NATO in Jugo­sla­wien, im Irak, in Libyen oder in Afgha­ni­stan, um nur einige der Län­der zu nen­nen, die nach 1990 von der NATO über­fal­len, zer­stört und aus­ge­raubt wor­den sind.

Der Ukraine-Krieg ist indes der vor­läu­fige Kul­mi­na­ti­ons­punkt der sich vor allem in den letz­ten Jah­ren ver­än­dern­den welt­wei­ten Kräf­te­ver­hält­nisse. Wäh­rend der Anteil Chi­nas am glo­ba­len Brut­to­in­lands­pro­dukt kauf­kraft­be­rei­nigt von 2,27% im Jahr 1980 auf 18,56 % im Jahr 2020 anstieg, schrumpfte der US-Anteil am Welt-BIP von 21,41% im sel­ben Zeit­raum auf 15,98%. Die EU stürzte von 26,02% auf 14,9%. Das ist eine Her­aus­for­de­rung für die impe­ria­lis­ti­schen Staa­ten, die ihr Sys­tem der mono­po­lis­ti­schen und neo­ko­lo­nia­len Aus­beu­tung als regel­ba­sierte inter­na­tio­nale Ord­nung schön­re­den und Groß­macht­kriege gegen Russ­land und die VR China vorbereiten.

Die Wirt­schafts­sank­tio­nen gegen China und die Pro­vo­ka­tio­nen in der Tai­wan-Frage zie­len auf eine wei­tere mili­tä­ri­sche Eskalation.

Der Wes­ten und die Hege­mo­ni­al­macht USA ver­su­chen mili­tä­risch ihren öko­no­mi­schen und kul­tu­rel­len Abstieg auf­zu­hal­ten und die sich anbah­nende mul­ti­po­lare Welt­ord­nung zu ver­hin­dern. Bereits das Weiß­buch der Bun­des­wehr von 2016 ori­en­tiert auf einen Groß­macht­kon­flikt mit Russ­land. Die „ope­ra­ti­ven Leit­li­nien“ der Bun­des­wehr gehen von einem direk­ten mili­tä­ri­schen Kon­flikt mit Russ­land aus. Man müsse sich gegen „sys­tem­ge­fähr­dende Über­ra­schun­gen“ und „für einen auf­ge­zwun­ge­nen Krieg“ wapp­nen. Häu­fige Ver­wen­dung fin­det in dem Papier der Begriff der Abschre­ckung. „ An einem hoch­in­ten­si­ven Sze­na­rio aus­ge­rich­tete und aus­ge­bil­dete Streit­kräfte bil­den das Rück­grat die­ser Abschre­ckung“ heißt es darin. Die NATO müsse jeder­zeit ein­satz- und kampf­be­reite Groß­ver­bände bereithalten.

Für die Ver­tei­di­gung der west­li­chen Hege­mo­nie wird alles in Kauf genom­men: wei­tere Kriege, zuneh­men­der Hun­ger auf der Welt, die Ver­ar­mung der eige­nen Bevöl­ke­rung und die bald nicht mehr abzu­wen­dende Kli­ma­ka­ta­stro­phe. Die welt­wei­ten Mili­tär­aus­ga­ben haben 2021 mit rund 1,8 Bil­lio­nen US-Dol­lar, also noch vor dem Ukraine-Krieg, einen neuen Höchst­stand erreicht. Die Auf­rüs­tungs­aus­ga­ben der NATO betru­gen 1,1 Bil­lio­nen, die der USA allein rund 738 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Die Rüs­tungs­aus­ga­ben Chi­nas und Russ­lands lagen dem­ge­gen­über bei 193 bzw. 66 Mil­li­ar­den US-Dollar.

Die rie­si­gen Sum­men, die vor allem der Wes­ten in die Auf­rüs­tung steckt, feh­len beim Kampf gegen den Hun­ger und dem Abwen­den einer Klimakatastrophe.

Die 1,5 Grad-Schwelle der Erd­er­wär­mung gegen­über dem vor­in­dus­tri­el­len Zeit­al­ter droht laut dem neuen IPPC-Welt­kli­ma­be­richts bei der der­zei­ti­gen Ent­wick­lung bereits 2030 erreicht zu wer­den. Die 1,5 Grad-Schwelle gilt als Kipp­punkt. Bei einer Erwär­mung dar­über hin­aus ist das Abschmel­zen der Pol­kap­pen und damit ein Kli­ma­kol­laps nicht mehr abzuwenden.

Die grü­nen Wer­te­krie­ger haben schnell ihre kli­ma­po­li­ti­schen Wahl­ver­spre­chen über Bord gewor­fen. Preis­wer­tes rus­si­sches Erd­gas wird zuguns­ten des viel teu­re­ren und kli­ma­schäd­li­chen US-ame­ri­ka­ni­schen Frack­ing­ga­ses ver­schmäht. Die Atom­kraft wird wie­der­be­lebt und noch mehr Kohle geför­dert. Kli­ma­ak­ti­vis­ten weh­ren sich seit Jah­ren gegen den fort­ge­setz­ten Abriss von Dör­fern im Braun­koh­le­re­vier. Nun soll auch auch Lüt­zer­ath der Koh­le­ver­stro­mung zum Opfer fallen.

Unver­ges­sen bleibt sicher­lich der Hof­knicks des grü­nen Wirt­schafts­mi­nis­ters Robert Habeck vor dem Emir von Katar auf sei­ner Bet­tel­tour durch die Golf­mon­ar­chien. Mehr als ver­acht­facht haben sich die euro­päi­schen Stein­koh­le­im­porte im ers­ten Halb­jahr 2022 aus Süd­afrika. Deut­sche Strom­ver­sor­ger zäh­len zu den Topkunden.

Beim glo­ba­len Kli­ma­streik von Fri­days For Future am 23. Sep­tem­ber gin­gen in der Bun­des­re­pu­blik Zehn­tau­sende, 20.000 allein in Ber­lin, über 7000 in Köln, gegen die Klima- und Ener­gie­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung auf die Straße. Sie for­der­ten, das soge­nannte Son­der­ver­mö­gen für die Bun­des­wehr von 100 Mil­li­ar­den Euro für den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gie zu verwenden.

Noch im Mai befür­wor­te­ten laut einer Unter­su­chung der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung 65% der Deut­schen harte Sank­tio­nen gegen Russ­land, 69% waren für die Lie­fe­rung von Waf­fen, 56 % gar für die Lie­fe­rung schwe­rer Waf­fen. Die Bun­des­re­gie­rung nutzte diese Stim­mungs­lage und legte ein 100 Mil­li­ar­den Euro Mili­tär­pro­gramm auf. Der Bun­des­tag beschloss bereits am 27. Februar 2022 die­ses bei­spiel­lose Auf­rüs­tungs­pro­gramm zusätz­lich zum 2%-Aufrüstungsziel der NATO.

Aber es gab auch schon früh­zei­tig ver­nünf­tige Stim­men, die die Bei­le­gung des Krie­ges durch Ver­hand­lun­gen for­der­ten und vor der Eska­la­tion des Krie­ges warn­ten, so zum Bei­spiel der FC-Trai­ner Stef­fen Baum­gart in einer Pres­se­kon­fe­renz. Wir mach­ten dar­aus ein Flug­blatt, das wir vor der Kund­ge­bung in der Elsaß­straße am 5. März verteilten.

https://drive.google.com/file/d/1NL0-mzNZUDwa7l7tEYak-moRmyosF_5v/view

Am 29. April 2022 schrie­ben 28 Intel­lek­tu­elle, dar­un­ter Alice Schwar­zer, Martin

Wal­ser, Ranga Yogeshwar, Alex­an­der Kluge, der Rechts­phi­lo­soph Rein­hard Mer­kel und der

Kaba­ret­tist Ger­hard Polt einen offe­nen Brief an Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz.

Wir begrü­ßen, dass Sie bis­her so genau die Risi­ken bedacht hat­ten: das Risiko der Aus­brei­tung des Krie­ges inner­halb der Ukraine; das Risiko einer Aus­wei­tung auf ganz Europa; ja, das Risiko eines 3. Welt­krie­ges. Wir hof­fen darum, dass Sie sich auf Ihre ursprüng­li­che Posi­tion besin­nen und nicht, weder direkt noch indi­rekt, wei­tere schwere Waf­fen an die Ukraine lie­fern. Wir bit­ten Sie im Gegen­teil dring­lich, alles dazu bei­zu­tra­gen, dass es so schnell wie mög­lich zu einem Waf­fen­still­stand kom­men kann; zu einem Kom­pro­miss, den beide Sei­ten akzep­tie­ren können.“

Dem Appell schlos­sen sich in kur­zer Frist Unter­zeich­ner in sechs­stel­li­ger Zahl an.

Auch wir fan­den beim Oster­marsch und diver­sen Frie­dens­de­mos mit unse­rem Pla­kat „Frie­den mit Russ­land und China! Abrüs­ten statt auf­rüs­ten! Raus aus der NATO!“ viel Zuspruch.

Inzwi­schen ist die Hal­tung der Bevöl­ke­rung zum Ukraine-Krieg gekippt. Die über­wie­gende Mehr­heit der Bevöl­ke­rung ist für die Auf­he­bung der Sank­tio­nen gegen Russ­land. Sie ist mehr­heit­lich für die Ein­stel­lung von Waf­fen­lie­fe­rung an die Ukraine und die Auf­nahme von Ver­hand­lun­gen mit Russ­land zur Bei­le­gung des Krieges.

Sarah Wagen­knecht bekam für ihre Rede, die sie vor zwei Mona­ten im Bun­des­tag hielt, große Zustim­mung in den sozia­len Medien. Sie for­derte den Stopp der Sank­tio­nen und des gegen Russ­land ent­fes­sel­ten Wirt­schafts­krie­ges, der vor allem der eige­nen Bevöl­ke­rung scha­det und die eigene Wirt­schaft rui­niert, und die Wie­der­auf­nahme von Ver­hand­lun­gen mit Russ­land über die Lie­fe­rung von Erd­gas und die Öff­nung von Nord­stream 2.

Die Kreis­hand­wer­ker­schaft des Halle-Saale schrieb einen offe­nen Brief an den Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz. „Wir als Hand­wer­ker wis­sen aus vie­len Gesprä­chen mit unse­ren Kun­den, dass die breite Mehr­heit nicht gewillt ist, für die Ukraine ihren schwer erar­bei­te­ten Lebens­stan­dard zu opfern. Es ist auch nicht unser Krieg!“, heißt es darin, und: „Wol­len Sie der Kanz­ler sein, der Deutsch­land in den Ruin getrie­ben hat? Wol­len Sie wirk­lich ihr Land opfern?“ Und die Hand­wer­ker wei­sen dar­auf hin, dass im Fall der Ukraine nicht von einem lupen­rei­nen, demo­kra­ti­schen Staat gespro­chen wer­den könne und fra­gen: „Und dafür wol­len Sie Deutsch­land aufs Spiel setzten?“

K. hat auf der KV-Sit­zung vom 10. Mai die Frage, wel­chen Ein­fluss Faschis­ten in der Ukraine haben, erör­tert: https://drive.google.com/file/d/1T6Ir9-sx37j59pFBKSGoPwclHbOxeWbp/view

Die soziale Not wächst. Mil­lio­nen Men­schen dro­hen in die Armut zu fal­len. Die Lebens­hal­tungs- und Ener­gie­preise schie­ßen durch die Decke. Die Ver­brau­cher­preise sind laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt vom 11. Novem­ber im Okto­ber 2022 im Ver­gleich zum Vor­jahr um 10,4 % gestie­gen, allein die Preise für Lebens­mit­tel um 20,3 %. Beson­ders teuer wur­den Spei­se­fette und Spei­se­öle (+49,7 %), Mol­ke­rei­pro­dukte und Eier (+28,9 %), Gemüse (+23,1 %) sowie Brot und Getrei­de­er­zeug­nis­sen (+19,8 %). Die Ener­gie­preise stie­gen um 43 %. Dar­un­ter beson­ders stark die Haus­halts­en­er­gie mit +55,0 %. Der Erd­gas­preis hat sich mit +109,8 % mehr als verdoppelt.

Laut einer Ende Sep­tem­ber erschie­ne­nen Spar­kas­sen-Stu­die liegt die Armuts­grenze auf­grund der Preis­stei­ge­run­gen bei einem Net­to­ein­kom­men von 3.600 Euro für einen Zwei-Per­so­nen­haus­halt. (Zum Ver­gleich: 2019 lag die Armuts­grenze für einen Zwei-Per­so­nen­haus­halt mit zwei Kin­dern unter 14 Jah­ren nach Anga­ben des sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes noch bei 2469 Euro). Die Stu­die kam zu dem Schluss, dass 60% der deut­schen Haus­halte bereits jetzt nicht mehr von ihrem Ein­kom­men leben kön­nen, und auf ihre Spar­ein­la­gen, sofern über­haupt vor­han­den, zurück­grei­fen müs­sen. Der Sozi­al­ver­band VdK warnt vor einer Welle von Pri­vat­in­sol­ven­zen. Immer mehr Men­schen kön­nen ihre hor­ren­den Gas­ab­schläge und Ener­gie­rech­nun­gen nicht mehr bezah­len. Es droht die Strom- und Gas­sperre und der Ver­lust der Woh­nung. Auch klei­nen und ener­gie­in­ten­si­ven Betrie­ben droht die Insol­venz. Wirt­schafts­ver­bände spre­chen schon gegen­wär­tig von Rezession.

Die soge­nann­ten Ent­las­tungs­pa­kete der Regie­rung hel­fen nur unzu­rei­chend, vor allem sub­ven­tio­nie­ren sie die Pro­fite der Ener­gie­kon­zerne. Die Bun­des­re­gie­rung hat hin­läng­lich unter Beweis gestellt, wie sie die Inter­es­sen der gro­ßen Kon­zerne bedient. Die nach dem Gieß­kan­nen­prin­zip über Reich und Arm ver­teil­ten Ein­mal­zah­lun­gen kom­men bei den Bedürf­ti­gen kaum bis gar nicht an. Hartz IV soll mit dem Bür­ger­geld um ledig­lich 53 auf 502 Euro erhöht wer­den. Laut dem Pari­tä­ti­schen Sozi­al­ver­band liegt das abso­lute Exis­tenz­mi­ni­mum bei 725 Euro.

Die Bun­des­re­gie­rung pro­pa­giert indes den Ver­zicht und das Spa­ren. „Wir kön­nen auch ein­mal frie­ren für die Frei­heit. Und wir kön­nen auch ein­mal ein paar Jahre ertra­gen, dass wir weni­ger an Lebens­glück und Lebens­freude haben“, so der Exbun­des­prä­si­dent Joa­chim Gauck. In sei­ner „Blut‑, Schweiß- und Trä­nen-Rede“ vom 28. Okto­ber 2022 stimmte der amtie­rende Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­meier die Bevöl­ke­rung auf Ver­zicht und die kom­men­den „rauen Jahre“ ein.

Auf raue Jahre müs­sen sich indes die Ban­ken und Kon­zerne, vor allem die Rüs­tungs- und Ener­gie­kon­zerne, nicht ein­stel­len. Sie gehö­ren zu den Kriegs­ge­win­nern und strei­chen Rekord­ge­winne ein.

Die Preise sind aber schon lange vor dem Krieg gestie­gen, vor allem die für Ener­gie und Kraft­stoffe. Die Libe­ra­li­sis­erung des Ener­gie­markts, die schon 1996 ein­ge­lei­tet wor­den ist, ist dafür die wesent­li­che Ursa­che. Der Par­tei­vor­stand der DKP reagierte auf die stei­gen­den Preise Ende des letz­ten Jah­res mit einer Unter­schrif­ten­kam­pa­gne „Ener­gie­preis­stopp jetzt!“ gegen die Ener­gie­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung und die Sub­ven­tio­nie­rung der Ener­gie­kon­zerne. Vor der NRW-Land­tags­wahl im Mai teil­ten wir in unse­rer Grup­pen­zei­tung mit, wel­che Maß­nah­men gegen die Infla­tion fäl­lig sind: die staat­li­che Bewirt­schaf­tung des Ener­gie­sek­tors, die Über­füh­rung der Ener­gie­kon­zerne in öffent­li­ches Eigen­tum und die gesetz­li­che Kon­trolle der Preise. Denn es sind vor allem die Ener­gie­kon­zerne, die die Preise in die Höhe trei­ben. Der Krieg und die Sank­tio­nen sind allen­falls Anlass für einen wei­te­ren Anstieg der Preise. Ursa­che der Infla­tion ist der Markt und die Spe­ku­la­tion auf stei­gende Preise. Allein die Mög­lich­keit ver­zö­ger­ter oder ver­rin­ger­ter Lie­fe­run­gen haben an den Ener­gie- und Getrei­de­bör­sen hohe Preis­auf­schläge und Extra­pro­fite zur Folge. Das Mana­ger­ma­ga­zin (8. August 2022) berich­tet, dass die fünf größ­ten Ölkon­zerne allein im 2. Quar­tal 2022 über 62 Mrd Dol­lar Gewinn gemacht haben. Die Preis­stei­ge­run­gen in 2021 und 2022 ver­schaf­fen den Öl‑, Gas und Strom­kon­zer­nen in Deutsch­land Über­ge­winne von 113 Mrd Euro, welt­weit kom­men 1.160 Mrd. Dol­lar zusam­men (siehe ISW-Spe­zial Nr. 36: Franz Garn­rei­ter „Wirt­schafts­krise, Gas­krise, Infla­tion“, Novem­ber 2022, S. 16). Die For­de­rung nach Ver­staat­li­chung der Strom- und Ener­gie­kon­zerne wird im übri­gen auch immer stär­ker in der Fri­days-for-Future-Bewe­gung vertreten.

Die Links­par­tei hat einen hei­ßen Herbst ange­kün­digt. Bis jetzt ist er allen­falls lau­warm. Noch zu wenig Men­schen gehen gegen­wär­tig gegen die Ver­ar­mungs­po­li­tik der Regie­rung und die stei­gen­den Preise auf die Straße. Bei den bun­des­wei­ten Demons­tra­tio­nen des DGB unter dem Titel „Soli­da­risch durch die Krise“ wur­den 20.000 Men­schen gezählt, in Düs­sel­dorf waren es immer­hin 4000.

Im Sep­tem­ber demons­trier­ten vor allem im Osten Deutsch­lands einige Zehn­tau­send Men­schen gegen die stei­gen­den Preise. Diese Demons­tra­tio­nen, auf denen häu­fig auch die Auf­he­bung der Sank­tio­nen gegen Russ­land gefor­dert wur­den, stell­ten Medien und Poli­tik vorab in die rechte Ecke. Die Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin und SPD-Poli­ti­ke­rin Nancy Feser warnte bereits im Juli vor einer Radi­ka­li­sie­rung der zu erwar­ten­den Sozi­al­pro­teste: „Natür­lich besteht die Gefahr, dass die­je­ni­gen, die schon in der Coro­na­zeit ihre Ver­ach­tung gegen die Demo­kra­tie her­aus gebrüllt haben und dabei oft­mals Seite an Seite mit Rechts­extre­mis­ten unter­wegs waren, die stark stei­gen­den Preise als neues Mobi­li­sie­rungs­thema zu miss­brau­chen ver­su­chen.“ Und sie drohte mit Repres­sio­nen: „Wir sind vor­be­rei­tet, auch auf mög­li­che Pro­test­ge­sche­hen.“ Die Arbei­ter­klasse soll offen­bar die Straße den Rech­ten über­las­sen und davon abge­schreckt wer­den, selbst auf die Straße zu gehen.

Nötig sind Mas­sen­pro­teste gegen den Aufrüstungs‑, Eska­la­ti­ons- und Kriegs­kurs der Bun­des­re­gie­rung, für die Auf­he­bung der Sank­tio­nen gegen Russ­land, für die Ein­stel­lung der Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukraine und für die Wie­der­auf­nahme von Frie­dens­ver­hand­lun­gen zur Bei­le­gung des Krie­ges in der Ukraine!

Und sol­che Pro­teste sind nötig, auch wenn sie klein anfan­gen, schon damit Gewerk­schaf­ten, linke Sozi­al­de­mo­kra­ten und Links­par­tei die 61% durch die Infla­tion armuts­ge­fähr­de­ten und schul­den­be­droh­ten Haus­halte in den Blick neh­men und Abstand von der Regie­rungs­li­nie gewinnen.

Arbeits­plan

Grup­pen­abende:

Ent­spre­chend des Arbeits­plans hat sich der Grup­pen­vor­stand min­des­tens ein­mal im Monat getrof­fen, um unter ande­rem die Grup­pen- und Kul­tur­abende vor­zu­be­rei­ten und die Aus­ga­ben der Grup­pen­zei­tung „De rude Pooz“ zu konzipieren.

Die Grup­pen- und Kul­tur- bzw. Film­abende fan­den ohne urlaubs­be­dingte Unter­bre­chung im monat­li­chen Tur­nus statt. Die 10 Grup­pen­abende wur­den von durch­schnitt­lich 10 Genos­sIn­nen und Inter­es­sen­ten besucht (2021:10;2020:12; 2019:12). Am bes­ten war die Ver­samm­lung am 28. Februar besucht, kurz nach dem rus­si­schen Ein­marsch in die Ukraine am 24. Februar. Offen­bar war das Bedürf­nis nach Ver­stän­di­gung nach die­sem Pau­ken­schlag beson­ders groß.

Auf den Grup­pen­aben­den wird neben Berich­ten über Aktu­el­les und anste­hende Ter­mine auch immer ein poli­ti­sches Thema behan­delt, meist auf der Grund­lage eines aus­ge­ar­bei­te­ten Referats.

Auf­lis­tung der Gruppenabende:

Über das Thema Ener­gie­preis­stopp refe­rierte K. am 24. Januar. Dar­über hin­aus wur­den die Dele­gier­ten zum Par­tei­tag und zur BDK gewählt und der Arbeits­plan beschlossen.

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5085-energiepreise-runter-verbot-der-strom-und-gassperren
https://drive.google.com/file/d/17cOkk7oDlm03dGtvOVBdKkPSY-ngWfUP/view

Auf dem Grup­pen­abend am 28. Februar behan­del­ten wir das Thema: „Deut­sche Nie­der­la­gen gegen Russland“.

Beim Grup­pen­abend am 28. März ging es um unsere woh­nungs­po­li­ti­schen For­de­run­gen im Rah­men der NRW-Landtagswahl.

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/949-wohnungsfonds-100-milliarden-jetzt
https://drive.google.com/file/d/1y2kbwMBsD3XOdbejbjS5lJAcOb5kRdHR/view

Am 25. April refe­rierte K. über das Thema: Soziale Frage und Landtagswahl.

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/950-hurrah-die-butter-ist-alle
https://drive.google.com/file/d/1eIJLtMxYIUKbGz1ItRBFfQl8pkfqcwi6/view

Um die Aus­wer­tung der Land­tags­wahl ging es auf dem Grup­pen­abend am 23. Mai.

https://drive.google.com/file/d/1dm8rBoxrl-vUgGERD65kL0MupG6hioXr/view

Das Thema: „Die ‹wer­te­ba­sierte› Welt­ord­nung im Nie­der­gang“ wurde am 27. Juni behandelt.

Um die stei­gen­den Preise ging es auf dem Grup­pen­abend am 25. Juli.

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/politik/5115-im-kapitalismus-bestimmt-der-markt-die-preise

Am 22. August refe­rierte V. zum Thema: Pro­fite scha­den der Gesund­heit: Die ambu­lante Pflege in Köln. https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/soziales/5116-ein-zuhause-fuer-oma-christa

Thema der Ver­samm­lung am 26. Sep­tem­ber war „Die Grünen“.

Am 24. Okto­ber trug D. das zusam­men mit K. ver­fasste Refe­rat zum Thema Gleich­schal­tung vor. https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5130-gleichschaltung

Wir konn­ten in die­sem Jahr bereits drei neue Genos­sIn­nen auf­neh­men. Es gibt noch einen wei­te­ren Aufnahmeantrag.

Mit 25 Mit­glie­dern ist die Grup­pen­größe im Ver­gleich zu den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren nur gering gewach­sen. Durch Auf­nah­men neuer Genos­sen konn­ten die Ver­luste durch Weg­zug und Strei­chung aus­ge­gli­chen werden.

Kurz vor der letzt­jäh­ri­gen Jah­res­ab­schluss­feier wurde uns mit­ge­teilt, dass es die Casa dei Popoli nicht mehr gibt und uns als Ver­samm­lungs­raum nicht mehr zur Ver­fü­gung steht. W. konnte aber schnell einen neuen Raum auf­trei­ben. Seit Januar steht uns die Halle am Kar­täu­ser­wall zwei­mal im Monat für den Grup­pen- und Kul­tur­abend zur Verfügung.

Am 7. Juni 2022 ver­starb unser Freund Eras­mus Schö­fer, drei Tage nach sei­nem 91. Geburts­tag. Er stand unse­rer Gruppe sehr nahe und besuchte regel­mä­ßig unsere Ver­samm­lun­gen. Da sein gesund­heit­li­cher Zustand sich zuse­hends ver­schlech­terte, hat er sich wenige Monate vor sei­nem Tod von uns ver­ab­schie­det. An unse­rem Aus­flug an die Ahr am 3. Okto­ber letz­ten Jah­res, der Jah­res­ab­schluss­feier und der Ver­samm­lung im Februar nahm er den­noch teil. Eras­mus war in den sieb­zi­ger Jah­ren Mit­be­grün­der der „Werk­kreise Lite­ra­tur in der Arbeits­welt“. Sein Haupt­werk ist der Roman­zy­klus „Die Kin­der des Sisy­fos“, der mehr als zwei Jahr­zehnte bun­des­deut­scher Geschichte umfasst und mit dem Jah­res­wech­sel 198990 endet. Wir haben ihn in einem Nach­ruf gewür­digt und an einem Kul­tur­abend sei­ner gedacht.

Bereits im letz­ten Rechen­schafts­be­richt muss­ten wir fest­stel­len, dass unsere Bünd­nis­ar­beit als Folge von Corona nach­ge­las­sen hat. Immer­hin ist W. noch bei „Recht auf Stadt“ sehr aktiv. Er war auch an der Vor­be­rei­tung der Ver­an­stal­tung auf dem Rudolf­platz im Rah­men des Mie­ten-Akti­ons­tags am 8. Okto­ber 2022 betei­ligt und hatte dort auch einen Redebeitrag.

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/966-mieteraktion-in-koeln

Der soge­nannte Radi­ka­len­er­lass jährte sich am 28. Januar 2022 zum 50. Mal. K. war im Arbeits­kreis der GEW NRW zur Reha­bi­li­tie­rung und Ent­schä­di­gung der Berufs­ver­bots­be­trof­fe­nen aktiv. Im Novem­ber und Dezem­ber wurde in Land­tag die Aus­stel­lung „Berufs­ver­bote: Auf­ar­bei­ten und ent­schä­di­gen!“ gezeigt.

ttps://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/landtagswahl/5079-berufsverbote-aufarbeiten-und-entschaedigen

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/937-berufsverbote-aufarbeiten-und-entschaedigenh

Am 16. Novem­ber 2022 stell­ten die Land­tags­frak­tio­nen von SPD und Grü­nen einen Antrag: „Berufs­ver­bote in NRW auf­ar­bei­ten, Leh­ren für die Zukunft ziehen“

https://drive.google.com/file/d/15Twll-LwcKN2uYbARjMtecG2Ieqry4YV/view

Außer­dem ist K. im Vor­be­rei­tungs­kreis des Ausch­witz-Gedenk­ta­ges. Er wird seit Kur­zem von D. dabei unter­stützt. Der Jah­res­tag ist der 27. Januar, der nächste Gedenk­tag fin­det am 26. Januar 2023 wie­der in der Anto­ni­ter­kir­che statt.

Einige Genos­sIn­nen sind dar­über hin­aus auch gewerk­schaft­lich und betrieb­lich sehr aktiv, C. bei­spiels­weise bei verdi und V. in der Pflege.

Kul­tur­abende:

Wie im Arbeits­plan vor­ge­se­hen haben wir monat­lich einen Kul­tur- bzw. Film­abend ver­an­stal­tet. Seit­dem wir nicht mehr die Mög­lich­keit haben zu kochen, ist aller­dings die Anzahl der Teil­neh­mer zurück­ge­gan­gen. Fol­gende Kul­tur­abende fan­den statt:

Am 21. Dezem­ber fand unsere Jah­res­ab­schluss­feier statt. Es wurde ein sehr schö­ner Abend bei Rai­mund, der uns spon­tan bei sich auf­nahm, da die Casa dei Populi schon nicht mehr zugäng­lich war. Wal­ter trug zwei Kurz­ge­schich­ten von Guy der Mau­pas­sant und B. Tra­ven und Eras­mus eine von sich vor.

Am 14. Februar zeig­ten wir den Film „Der unsicht­bare Auf­stand“ von Con­stan­tin Costa-Gavras.

Den Film „Hiro­shima mon Amour“ von Alain Res­nais zeig­ten wir am 14. März.

Am 11. April: „Night on Earth“ von Jim Jarmush

Im Mai wurde die medi­en­kri­ti­sche Satire „Free Rai­ner“ vorgeführt.

Den Wes­tern „The Wild Bunch“ zeig­ten wir am 13. Juni.

Der Kul­tur­abend am 11. Juli war dem Geden­ken an Eras­mus gewid­met. Es wur­den Texte von ihm gele­sen, sein kul­tur­po­li­ti­sches Wir­ken und die Arbeit in und mit der DKP gewürdigt.

Am 8. August zeig­ten wir den Doku­men­tar­film „The upright man“ über den afri­ka­ni­schen Revo­lu­tio­när Tho­mas San­kara, bis 1987 Prä­si­dent von Bur­kina Faso.

„Fins­ter­world“ hieß der Film, den wir uns am 12. Sep­tem­ber ange­se­hen haben.

Auf den für den 10. Okto­ber ange­setz­ten Kul­tur­abend ver­zich­te­ten wir zuguns­ten der Gedenk­feier für Eras­mus Schö­fer, die das Lite­ra­tur­haus veranstaltete.

Am 14. Novem­ber woll­ten wir ursprüng­lich den DDR-Film „Der Auf­stand der Fischer von St. Bar­bara“, eine Ver­fil­mung einer Novelle von Anna Seg­hers, zei­gen. Da der Film nicht recht­zei­tig ein­traf, zeig­ten wir „Die Außen­sei­ter­bande“ von Jean-Luc Godard.

De rude Pooz:

Im Berichts­zeit­raum sind drei Aus­ga­ben unse­rer Grup­pen­zei­tung „De rude Pooz“ mit einer Auf­lage von 2500 Stück erschie­nen. Eine vierte Aus­gabe ist im Dezem­ber fäl­lig. Schwer­punkt­mä­ßig ver­tei­len wir die Zei­tung im Stollwerck­vier­tel und an der Bon­ner Straße Ecke Zug­weg. Die Sep­tem­ber-Aus­gabe haben wir dar­über hin­aus auch in Deutz verteilt.

Die 12-sei­tige Aus­gabe im Januar ent­hielt einen Arti­kel über die inves­to­ren­freund­li­che Woh­nungs­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung, eine Aus­wer­tung der ver­kehrs­po­li­ti­schen Aus­sa­gen im Ampel-Koali­ti­ons­ver­trag, einen Bericht zu unse­rem Besuch der Picasso-Aus­stel­lung und vor dem Hin­ter­grund des Sie­ges der Tali­ban und des flucht­ar­ti­gen Abzu­ges der west­li­chen Besat­zungs­trup­pen einen Arti­kel zum Droh­nen-Krieg in Afgha­ni­stan. Bereits diese Aus­gabe infor­mierte über die stei­gende Infla­tion vor dem Hin­ter­grund des welt­wei­ten Schul­den­bergs, der zu die­sem Zeit­punkt auf astro­no­mi­sche 296 Bil­lio­nen Dol­lar (353% des Welt-BIP) ange­wach­sen war. Diese Schul­den drän­gen auf die mas­sen­hafte Ver­nich­tung von Kapi­tal, wenn nicht in Form von Schul­den­schnit­ten, dann in Form eines Bör­sen­crashs, durch Krieg oder Infla­tion. Der Krieg kam ja dann einen Monat spä­ter mit­samt wei­ter anstei­gen­der Infla­ti­ons­ra­ten. Kom­plet­tiert wurde diese Aus­gabe durch den Hin­weis auf den Oster­marsch Rhein Ruhr sowie auf die Ener­gie­preis­stopp­kam­pa­gne des Parteivorstands.

https://drive.google.com/file/d/1I1Mj8320cr-3Zpq71wolMnKBeEiFPLL-/view

Auf­ma­cher der Aus­gabe im Mai war ein Arti­kel zur Infla­tion. Darin wurde mit­ge­teilt, dass nicht der Krieg ursäch­lich die Preise treibt, son­dern der Markt, die Spe­ku­la­tion auf stei­gende Preise ins­be­son­dere bei Heizöl, Kraft­stof­fen und Erd­gas. Und der Arti­kel teilte mit, wel­che Maß­nah­men gegen die Infla­tion fäl­lig sind: die staat­li­che Bewirt­schaf­tung des Ener­gie­sek­tors, die Über­füh­rung der Ener­gie­kon­zerne in öffent­li­ches Eigen­tum und die gesetz­li­che Kon­trolle der Preise.

https://drive.google.com/file/d/1QMEuUVWk4aPdJeDJj84jGSNTQ7N6gCVN/view

Die Aus­gabe im Sep­tem­ber, wie­derum eine 12-sei­tige Aus­gabe, ent­hielt Arti­kel über die Kri­sen­pro­fi­teure, die Spe­ku­la­tion mit Getreide, Strom und Gas, eine kurze Geschichte des US-Impe­ria­lis­mus und einen Nach­ruf für Erasmus.

https://drive.google.com/file/d/1JkAQEKUl5dMMaS8E_7Unaeh0gg4H_8oS/view

NRW-Land­tags­wahl

Auf der Kreis­mit­glie­der­ver­samm­lung am 27. Novem­ber 2021 ist W. als Direkt­kan­di­dat für die Land­tags­wahl am 22.5.2022 gewählt wor­den. Die nöti­gen Unter­stüt­zer­un­ter­schrif­ten konn­ten wir dies­mal aller­dings nicht zusam­men­brin­gen. Für die Lan­des­liste kamen immer­hin die erfor­der­li­chen Unter­schrif­ten zusam­men. Das Wahl­er­geb­nis ist ernüch­ternd aus­ge­fal­len, bei den Erst­stim­men im Ver­gleich zu den vor­her­ge­hen­den Wah­len sogar noch schlech­ter. Große Teile der Arbei­ter­klasse blie­ben der Wahl fern. Die Wahl­be­tei­li­gung erreichte mit 55,5% einen his­to­ri­schen Tief­stand. Es ist weder der Links­par­tei noch uns gelun­gen, die soziale Frage in die breite öffent­li­che Dis­kus­sion zu bringen.

Den­noch ist die Wahl inso­fern als Erfolg zu bewer­ten, als die bei­den Bezirke ein beacht­li­ches Lan­des­wahl­pro­gramm zustande gebracht haben. Maß­geb­li­chen Anteil daran hatte die Köl­ner Innen­stadt­gruppe. Wir hat­ten es im Vor­feld als sehr ambi­tio­niert ein­ge­schätzt. Es behan­delt zehn Berei­che: Frie­den, Umwelt, Ver­kehr, Gesund­heit, Woh­nen, Bil­dung, Jugend, Demo­kra­tie­ab­bau, Rechts­ent­wick­lung und Kul­tur. Bei allen Punk­ten wird die Eigen­tums­frage her­vor­ge­ho­ben. Allein sechs Texte, die größ­ten­teils im Pro­gramm berück­sich­tigt wur­den, stamm­ten von Genos­sen der Innen­stadt­gruppe. K. steu­erte Texte zu Demo­kra­tie­ab­bau, Bil­dung und Woh­nen, W. zu Kul­tur und Ver­kehr und P. zu Anti­fa­schis­mus bei. D.war zudem in der Redak­ti­ons­kom­mis­sion und konnte auf die inhalt­li­che Aus­ar­bei­tung des Pro­gramms Ein­fluss neh­men. Wir haben die Land­tags­wahl im KV kurz ausgewertet:

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5109-bewertung-der-landtagswahl-2022

Das Lan­des­wahl­pro­gramm ist als Grund­lage unse­rer Lan­des­po­li­tik für die nächste Zeit geeignet.

https://drive.google.com/file/d/1nvxPlR7gkiwL87myvguSl3ym6YzMuGDc/view

Bezirk

Die Bezirks­de­le­gier­ten­ver­samm­lung am 3. April 2022 beschränkte sich auf inner­par­tei­li­che Wah­len. Gewählt wur­den neben einem neuen Bezirks­vor­stand auch die Dele­gier­ten für den 24. Par­tei­tag, der am 22. Mai statt­fand. Eine poli­ti­sche Aus­spra­che bzw. Dis­kus­sion zum Refe­rat des Bezirks­vor­sit­zen­den P. L. oder zum gemein­sam mit dem Ruhr-Bezirk erar­bei­te­ten und damit ledig­lich von den bei­den Bezirks­vor­stän­den beschlos­se­nen Lan­des­wahl­pro­gramm oder zum Ukraine-Krieg fand nicht statt. Immer­hin wurde neben D. auch R. in den neuen Bezirks­vor­stand gewählt.

Die BDK am 13. Novem­ber brachte einige per­so­nelle Ver­än­de­run­gen im Bezirks­vor­stand. Einige Genos­sen sind aus dem Vor­stand aus­ge­schie­den, größ­ten­teils ohne Begrün­dung, zwei neue Genos­sen sind hin­zu­ge­kom­men. P. ist als Vor­sit­zen­der aus gesund­heit­li­chen Grün­den zurück­ge­tre­ten. Den Vor­sitz über­nimmt H. W., den stell­ver­tre­ten­den Vor­sitz JW.. R. und D. sind wie­der­ge­wählt. Der nun­mehr aus Man­gel an Kan­di­da­ten nur 10-köp­fige BV muss um seine Beschluss­fä­hig­keit ban­gen. Beschlos­sen wurde auf der Ver­samm­lung eine Hand­lungs­ori­en­tie­rung der DKP Rhein­land-West­fa­len für das kom­mende Jahr. Diese wurde zuvor an die Grup­pen wei­ter­ge­lei­tet, um dar­über zu dis­ku­tie­ren und Ände­rungs­an­träge zu for­mu­lie­ren. Die bei­den ein­zi­gen Anträge kamen von der Gruppe Köln-Innen­stadt, ein Vor­schlag für eine kurze poli­ti­sche Ein­lei­tung, der ange­nom­men wurde, und ein Antrag zur Ver­bes­se­rung der Öffent­lich­keits­ar­beit. Die­ser ging nur mit Strei­chung der Pas­sage zur Wie­der­auf­nahme der Bemü­hun­gen zur Her­stel­lung der „Pille“als Zei­tung für die Beschäf­tig­ten im Bayer-Kon­zern durch. Das wurde von der über­wie­gen­den Mehr­heit als illu­so­risch betrachtet.

Unvoll­stän­dige Auf­lis­tung unse­rer Aktivitäten

Besuch der Aus­stel­lung „Der geteilte Picasso. Der Künst­ler und sein Bild in der BRD und der DDR“ im Wall­raff Richards-Museum am 4. Dezem­ber 2021.

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5076-geteilter-picasso-vielfaeltige-wirkungen

Ausch­witz-Gedenk­tag am 27. Januar 2022 in der Kunst­sta­tion Sankt Peter. Thema: Das Köl­ner Gesund­heits­we­sen in der Nazizeit.

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5081-gedenkstunde-fuer-die-opfer-des-nationalsozialismus

Kund­ge­bung an der Erin­ne­rungs­ta­fel Elsaß­straße am 5. März

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/948-erinnerung-an-den-widerstand-der-elsassstrasse

BDK am 3. April

Oster­marsch in Düs­sel­dorf am Sams­tag, den 16. April 2022 – Köln und Düsseldorf.

Mie­ten­demo am 23. April

https://photos.google.com/share/AF1QipOmsCHrnwicThvzVwnjgSPEru3jd7-j443LasDUtsv59nCNNuwzDefSaMQ_rF34tQ?key=cTBmeHZaRnlEM1Zqd3RLaGtuYUEzRi1TbFZiaFlB

DGB-Demons­tra­tion und Kund­ge­bung am 1. Mai

8. Mai

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/952-kundgebung-am-mahnmal-fuer-die-opfer-des-nationalsozialismus

Land­tags­wahl am 15. Mai

Online-Par­tei­tag am 22. Mai 2022. Von unse­rer Gruppe nah­men P. und D. daran teil.

Frie­dens­demo am 1. Juni. Etwa 100 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer. P. war da. Gleich­zei­tig Demo „Ent­las­tung“ mit 1500 Teilnehmern

Ver­an­stal­tung am 8. Juli 2022 der SDAJ zusam­men mit der Gruppe Kalk: Ukraine-Krieg und NATO

Hiro­shima-Geden­ken am 6. August 2022

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/frieden/5117-77-jahre-atombombenabwuerfe-auf-hiroshima-und-nagasaki

Lan­des­weite Aktion gegen Abriss von Lüt­zer­ath am 20. August

Demons­tra­tion „RWE ent­eig­nen“ am 27. August (Wal­ter war da)

UZ-Pres­se­fest am 26. bis 28. August

Anti­kriegs­tag am 1. Sep­tem­ber. Kund­ge­bung auf dem Alter Markt

Stern­marsch der FFF am 23. September

Hiro­shima Geden­ken am sel­ben Tag. 120 Teilnehmer.

Kund­ge­bung in Ost­heim wegen einer Zwangs­räu­mung mit töd­li­chem Aus­gang für den Mieter

Aus­flug an die Ahr am 2. Oktober

https://dkp-rheinland-westfalen.de/index.php/aus-den-kreisen/koeln/5124-ausflug-nach-mayschoss-2022

Frie­dens­de­mons­tra­tion in Uedem bei Kal­kar am 3. Oktober

8. Okto­ber. Recht auf Stadt. Bun­des­wei­ter Mie­ten-Akti­ons­tag. Rede von Walter.

https://www.dkp-koeln.de/index.php/dkp-koeln/966-mieteraktion-in-koeln

Wal­ters Rede: https://drive.google.com/file/d/1uvn_hiJNNFT9EIeBrMuxk3X7MzAB088d/view

„Gewinne für Kon­zerne – Kalte Woh­nun­gen für uns“ Ver­an­stal­tung in Kalk mit P. Köbele am

13. Okto­ber. 26 Teilnehmer.

22. Okto­ber. Demons­tra­tion gegen stei­gende Preise in Düsseldorf.

22. Okto­ber. Demons­tra­tion in Nör­ve­nich: „Atom­kriegs­ma­nö­ver 2022 absagen!“

Das Semi­nar zum Thmea „Lenin und Demo­kra­tie“, das wir schon vor zwei Jah­ren geplant hat­ten und aus Seu­chen­prä­ven­ti­ons­grün­den ver­scho­ben wer­den musste, wir vor­aus­sicht­lich im Früh­jahr 2023 an der Mosel stattfinden.


Bericht 2022 auf der JHV der WG Innenstadt