Zur Erin­ne­rung an Eras­mus Schöfer

Das Lite­ra­tur­haus Köln lädt ein

Das Lite­ra­tur­haus Köln, Gro­ßer Grie­chen­markt 39, 50676 Köln lädt am

Mon­tag, den 10. Okto­ber 2022 19:30 Uhr,

zur Erin­ne­rung an Eras­mus Schö­fer ein.

«Wahr­schein­lich gehörte er zu den letz­ten deut­schen Intel­lek­tu­el­len, die aus tra­di­tio­nell mar­xis­ti­scher, dabei gewerk­schaft­lich grun­dier­ter Per­spek­tive ihre Kri­tik an der kapi­ta­lis­ti­schen Welt­ord­nung for­mu­lier­ten. Ihm ging es nicht um ein­zelne min­der­pri­vi­le­gierte Grup­pen, son­dern um die ganze Mensch­heit, vor allem aber um die Arbei­ter­schaft. Das kam nicht von unge­fähr. Denn Schö­fer, gebo­ren 1931 in der Nähe von Ber­lin, suchte und hielt den Kon­takt mit Werk­tä­ti­gen. Schon wäh­rend des Stu­di­ums der Ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie war er als Prak­ti­kant und Arbei­ter in Köl­ner und Ber­li­ner Fabri­ken tätig, also unmit­tel­bar in der Pro­duk­tion. Fast schon im Wider­spruch dazu stand seine Dis­ser­ta­tion 1962, er pro­mo­vierte über »Die Spra­che Heid­eg­gers« zum Dok­tor phil. 1970 war er Mit­be­grün­der und ers­ter Spre­cher des ‹Werk­krei­ses Lite­ra­tur der Arbeits­welt›. Das Anlie­gen die­ser lite­ra­ri­schen Initia­tive bestand darin, Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter zum Schrei­ben zu brin­gen, damit sie ihre all­täg­li­chen Erfah­run­gen in die Lite­ra­tur ein­flie­ßen las­sen. Der Gedanke dahin­ter war, der deut­schen Lite­ra­tur mehr Gegen­wär­tig­keit, mehr Welt­hal­tig­keit und nicht zuletzt: mehr Mate­ria­lis­mus ein­zu­hau­chen.» schreibt Enno Stahl in der jun­gen Welt.


Erin­ne­rung an Eras­mus Schöfer