Pro­duk­tion herunterfahren!

Zero­Co­vid vor dem Insti­tut der deut­schen Wirtschaft

Jegliche Produktion, die nicht der täglichen Versorgung dient, muß heruntergefahren werden!
Foto: Klaus Stein

Am 17. Januar 1951 wurde das Deut­sche Indus­trie­in­sti­tut gegrün­det. 70 Jahre spä­ter heißt es Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (IW) und steht in Köln, am Kon­rad-Ade­nauer-Ufer 21, Ecke Mach­a­bä­er­straße. Ein beschei­de­ner Palast für 350 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Ent­stan­den ist er 2009, Archi­tekt Tho­mas van den Valentyn.

Just an die­ser Ecke tref­fen sich coro­nabe­dingt ver­mummte Men­schen. Sie pro­tes­tie­ren. Auf­ge­ru­fen hat die Antifa-Initia­tive «Köln Alarm – Aktiv gegen Rechts».

«Die Maß­nah­men, die die Bun­des­re­gie­rung aktu­ell und auch viel­fach in den letz­ten Mona­ten getrof­fen hat, die­nen mehr der Auf­recht­erhal­tung des Kapi­ta­lis­mus als der gesund­heit­li­chen Für­sorge der Bevöl­ke­rung.» Ihre For­de­rung: «Corona bekämp­fen! Men­schen schüt­zen, nicht den Kapitalismus!»

Aber sind wir hier nicht an der fal­schen Adresse?
Selbst­ver­ständ­lich nicht. Denn die Maß­nah­men gegen die Coro­naseu­che beach­ten alle­samt ein Tabu. Das ist die Pro­duk­tion, genauer: die Pro­duk­tion von Mehr­wert. Sie wird nicht beein­träch­tigt.
Sorg­fäl­tig ach­tet dar­auf der Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI) zusam­men mit den Arbeit­ge­ber­ver­bän­den. Bun­des­re­gie­rung samt Lan­des­re­gie­run­gen strei­ten sich über Details, aber die Vor­ga­ben der Arbeit­ge­ber und des BDI wer­den brav erfüllt. Sol­che Vor­ga­ben for­mu­liert an vor­ders­ter Stelle das Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft Köln e.V. (IW) mit Sitz in Köln und Büros in Ber­lin und Brüs­sel. Es wird von Ver­bän­den und Unter­neh­men der Wirt­schaft finan­ziert. Trä­ger­ver­eine sind die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bände und der BDI. Hier ste­hen wir also richtig.

Denn eine vom Kapi­tal abhän­gige Regie­rung zeigt sich unfä­hig, wei­ter rei­chende, aber fäl­lige Vor­keh­run­gen gegen die Seu­che zu tref­fen. Für die Kon­zerne geht es ums unmit­tel­bare und kurz­fris­tige Über­le­ben in der Über­pro­duk­ti­ons­krise. So wer­den die Rei­chen rei­cher und die Armen zahl­rei­cher – bis auf die über­wie­gend Alten, die das Virus „sozi­al­ver­träg­lich able­ben“ lässt (Unwort des Jahre 1995, for­mu­liert von Ärz­te­funk­tio­när Vil­mar gegen die Fall­pau­scha­len). Die Inter­es­sen der auf Arbeit und Lohn ange­wie­se­nen Men­schen sind für Kapi­tal und Kabi­nett zweit­ran­gig. Das zeigt die Krise. Die Seu­che ist allen­falls Anlass, nicht Ursa­che. Und so erfährt der Wider­spruch von Pro­duk­tiv­kräf­ten und Pro­duk­ti­ons­ver­hält­nis­sen aktu­ell eine gewal­tige Sprengkraft.

Gegen­wär­tig macht eine Peti­tion von sich reden, die inner­halb von zwei Tagen schon 42.000 Unter­schrif­ten gesam­melt hat. Unter den For­de­run­gen:
Wir müs­sen die gesell­schaft­lich nicht drin­gend erfor­der­li­chen Berei­che der Wirt­schaft für eine kurze Zeit still­le­gen. Fabri­ken, Büros, Betriebe, Bau­stel­len, Schu­len müs­sen geschlos­sen und die Arbeits­pflicht aus­ge­setzt werden.

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Pro­duk­tion herunterfahren!


 Aktion Zero­CO­VID vor Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft (wei­tere Fotos)