Miet­schul­den erlas­sen – Woh­nun­gen für alle!

Köln unter 16 Städ­ten: «Shut down Mie­ten­wahn­sinn – Siche­res Zuhause für alle!»

Kundgebung auf dem Heumarkt, «Shut down Mietenwahnsinn – Sicheres Zuhause für alle!»

Foto: Klaus Stein

Miet­schul­den erlas­sen – Woh­nun­gen für alle! Zum Stich­tag 30. Juni läuft die gesetz­li­che Rege­lung zum coro­nabe­ding­ten Kün­di­gungs­schutz aus. Ein wei­te­rer Kün­di­gungs­auf­schub ist fäl­lig, wenn eine Welle von Zwangs­räu­mun­gen ver­mie­den wer­den soll. Den Ter­min nahm das bun­des­weite Akti­ons­bünd­nis gegen Ver­drän­gung und Mie­ten­wahn­sinn zum Anlass, um in ins­ge­samt 16 Städ­ten unter dem Motto «Shut down Mie­ten­wahn­sinn – Siche­res Zuhause für alle!» für eine grund­le­gende Wende in der Mie­ten- und Woh­nungs­po­li­tik auf die Straße zu gehen.

Am 20. Juni erleb­ten Aachen, Düs­sel­dorf, Bochum, Mar­burg, Göt­tin­gen, Pots­dam und Ber­lin Kund­ge­bun­gen und Demons­tra­tio­nen. Auch in Dres­den, Han­no­ver, Leip­zig und Mann­heim fan­den Aktio­nen statt. In Frank­furt am Main betei­li­gen sich 500 Men­schen mit einer Fahr­rad­demo an einem «Stadt für alle»-Aktionstag gegen Mie­ten­wahn­sinn, Ras­sis­mus und Kli­ma­wan­del. Mie­ten­po­li­tisch gera­delt wurde auch in Frei­burg und Kre­feld. Ab 17 Uhr pro­tes­tier­ten Münch­ne­rin­nen und Münch­ner gegen das pro­fit­gie­rige Geschäfts­ge­ba­ren der Immo­bi­li­en­ge­sell­schaft Danovia.

Auch in Köln bedient der Woh­nungs­markt nur die zah­lungs­kräf­tige Nach­frage. Woh­nen muß man sich leis­ten kön­nen. Solange die Woh­nung Ware ist, bleibt für Inves­to­ren und Ver­mie­ter der Woh­nungs­man­gel erwünscht und treibt immer mehr Men­schen auf die Straße oder in Sammelunterkünfte.

Gemein­sam wird gefor­dert:
Miet­schul­den erlas­sen!
Miet­schul­den­er­lass bei Wohn­raum und Klein­ge­werbe statt Sub­ven­tio­nen für hohe Mie­ten und Finanz­in­ves­to­ren!
Mie­ten sen­ken – Gewinne umver­tei­len!
Höchst­mie­ten fest­set­zen! Kri­sen­ge­winne abschöp­fen und Woh­nungs­kon­zerne ver­ge­sell­schaf­ten!
Woh­nun­gen für alle!
Woh­nungs­lose und Geflüch­tete in Woh­nun­gen unter­brin­gen!
Zwangs­räu­mun­gen, Ver­sor­gungs­sper­ren und Kün­di­gun­gen verhindern!

250 Men­schen tra­fen sich zu einer Kund­ge­bung auf dem Heu­markt. Es kamen Betrof­fene von der Egon­straße zu Wort, Ver­tre­ter von Flücht­lings­or­ga­ni­sa­tio­nen, von besetz­ten Häu­sern. Rai­ner Kippe vom SSM bedau­erte, daß der Pro­zess gegen ihn anläss­lich der Haus­be­set­zung an der Ika­ros­straße ein­ge­stellt wor­den ist. Er hätte gerne das Vor­ge­hen des Lie­gen­schafts­am­tes foren­sisch zum Thema gemacht, nach­dem die­ses Amt im ver­gan­ge­nen Jahr obdach­lose Rent­ne­rin­nen gewalt­sam und erbar­mungs­los auf die Straße hat set­zen lassen.

Immer­hin war das für Chris­tiane Nie­sel der Anlass, eine ent­zü­ckende Ode auf das Lie­gen­schafts­amt vorzutragen.

Ali­cem von dem Köl­ner Jusos sowie Ver­tre­ter der Grü­nen Jugend soli­da­ri­sier­ten sich. Zeit­wei­lig war der OB-Kan­di­dat der Köl­ner SPD, Kos­si­ski, anwe­send, Rats­mit­glie­der der Links­par­tei ohnehin.

Die Papp­na­sen Rot-Schwarz unter­hiel­ten uns mit sub­ver­si­vem Kar­ne­val, pejo­ra­tiv kon­no­tier­tem Kap­pe­ta­lis­mus und hygie­nisch gebo­te­nen Stip­pe­föt­che. David sprach für die Inter­ven­tio­nis­ti­sche Linke, Klaus Stein für das Köl­ner Bünd­nis gegen Ver­drän­gung und Mie­ten­wahn­sinn. Kalle moderierte.