Fri­sche Luft für Holweide

Grafik: Autos auf Straße mit Fußgänger und Rollstuhlfahrer-Symbolen.

Grenz­werte für Stick­oxid
regel­mä­ßig überschritten

Demons­tra­tion auf der Ber­gisch Glad­ba­cher Straße

Die Straße gehört den Bürgern

Vor dem Hin­ter­grund der enor­men Ver­kehrs­be­las­tung in Köln-Mül­heim an der Mess­sta­tion am Cle­vi­schen Ring, deren Schad­stoff­werte all­jähr­lich trau­ri­ger Spit­zen­rei­ter in NRW sind, kamen 2016 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, Orga­ni­sa­tio­nen und Par­teien zur Initia­tive «Fri­sche Luft Mül­heim» zusam­men. Seit dem kämp­fen wir in unse­rem Stadt­be­zirk gegen den Verkehrswahnsinn.

Die Belas­tun­gen für die Bür­ger sind an die Grenze ange­langt. Nicht nur durch die Blech­la­wi­nen, die sich täg­lich durch unsere Stra­ßen wäl­zen und die Stadt­teile zer­schnei­den. Son­dern auch Lärm, Stick­oxide und vor allem Fein­staub, was für die Gesund­heit und den Umwelt­schutz kata­stro­phale Fol­gen hat.

Demonstrierende auf der Straße, im Hintergrund DKPmobil und -Schirm.

Nicht nur am Cle­vi­schen Ring, wo wir schon mehr­fach mit unse­ren Aktio­nen auf die Miss­stände hin­ge­wie­sen haben, wer­den die Grenz­werte für Stick­stoff­di­oxid regel­mä­ßig über­schrit­ten, son­dern auch auf der Ber­gisch Glad­ba­cher Straße in Köln-Hol­weide. Die Fein­staub­werte sind eben­falls ver­gleich­bar hoch. Die rela­tiv enge Bebau­ung trägt  noch zu einer Ver­schär­fung des Pro­blems bei.

Laut Ver­kehrs­zah­len der Stadt Köln von 2017 wälzt sich tag­täg­lich eine Lawine von 33.000 Autos durch die 2 spu­rige Ber­gisch Glad­ba­cher Straße. Man kann davon aus­ge­hen, dass diese Zah­len in den letz­ten Jah­ren eher noch gestie­gen sind. Und dass min­des­tens 10 % die­ser Blech­la­wine Last­wa­gen mit Die­sel­an­trieb sind – die Haupt­ver­ur­sa­cher von Stick­oxi­den also. Zudem sorgt die schiere Menge die­ser Autos dafür, dass auch der Lärm­pe­gel weit über das erlaubte Maß hin­aus geht.

Bereits seit 2010 ist die Stadt Köln gesetz­lich dazu ver­pflich­tet, die Stick­stoff­di­oxid-Grenz­werte ein­zu­hal­ten. Dass sie die­ser Ver­pflich­tung nicht nach­kommt, ist für die Anwoh­ner bedroh­lich, denn neue­ren Erkennt­nis­sen nach sinkt ihre Lebens­er­war­tung durch die stän­dige Belas­tung um durch­schnitt­lich zwei Jahre.

Die Stadt nimmt somit gra­vie­rende Gesund­heits­schä­den sowie eine ver­kürzte Lebens­zeit der Anwoh­ner durch ihr Nichts­tun bil­li­gend in Kauf! Das haben wir nicht wei­ter still­schwei­gend hin­ge­nom­men, son­dern am 22.06. erober­ten wir, wenn auch nur für wenige Stun­den, unsere Straße zurück und for­dern: „Fri­sche Luft für die Ber­gisch Glad­ba­cher Straße!

Von 15:30 bis 18:00 ver­an­stal­te­ten wir am Frei­tag ein «Fri­sche Luft Fest» mit­ten auf der Straße mit Musik Dis­kus­sio­nen und Spaß. Der Ver­kehr musste drau­ßen bleiben.

Dies ist mitt­ler­weile unsere sechste Aktion im Stadt­be­zirk, wo wir die Straße für die Bür­ger zurück gewin­nen. Auch wenn dies nur kurz ist.

Unser Ziel ist es die Stadt­ver­wal­tung und Poli­ti­ker zum umden­ken zu zwingen.

Text und Foto: Wolf­gang Berg­mann
muelheim@dkp-koeln.de


Flug­blatt