Die DKP-Gruppe Innen­stadt lädt zum nächs­ten Kino­abend ein.

Diens­tag den 26. Januar 2016, 19.30 Uhr, Frei­den­ker­zen­trum Bay­en­straße 11

Son­nen­su­cher
DDR 1958

Wir hat­ten den Film im ver­gan­ge­nen Jahr ver­geb­lich ange­kün­digt. Die DVD war ver­grif­fen. Wir muss­ten sei­ner­zeit (24. März 2015) auf „Rosen für den Staats­an­walt“ (1959) von Wolf­gang Staudte aus­wei­chen. Auch ganz schön.

Aber nun­mehr ist es gelun­gen, „Son­nen­su­cher“ zu erwer­ben. Der Film spielt in der Wis­mut, wurde 1958 fer­tig, aber nicht auf­ge­führt. Den Ver­ant­wort­li­chen war er zu bri­sant. Regis­seur Kon­rad Wolf hatte im Uran­erz­berg­bau mal gejobbt und kannte die Pro­bleme, die er auf­griff. Erst 1972 gelangte der Film in die Kinos. Er behan­delt rea­lis­tisch den Arbeits­all­tag in der Wis­mut des Jah­res 1950, rührt dabei an die Kon­flikte zwi­schen der sowje­ti­schen Betriebs­lei­tung, deut­schen Kom­mu­nis­ten und zwangs­ver­pflich­te­ten Arbeitern.

Der Film wurde im Früh­jahr 2014 Namens­pate einer Aus­stel­lung in der Geraer Oran­ge­rie. Aus Anlass des sei­ner­zei­ti­gen Berichts über die Kunst­samm­lung der Wis­mut blieb er in unse­rer Gruppe Thema.

Er ver­ar­bei­tet in Gestalt der Bezie­hun­gen der Arbei­ter und Funk­tio­näre der Wis­mut poli­ti­sche Kon­flikte der Zeit um 1950. Erwin Geschon­neck gibt hier den lebens­lus­ti­gen und kraft­vol­len Kom­mu­nis­ten Jupp König. Gün­ther Simon spielt den kriegs­ver­sehr­ten Ober­stei­ger Franz Beier. Als vor­ma­li­ger SS-Mann ver­drängt er die Ver­gan­gen­heit durch harte Arbeit. Der sowje­ti­sche Inge­nieur Ser­gej (Wik­tor Awd­juschko) hat seine Ehe­frau im Krieg ver­lo­ren, sie ist von Deut­schen ermor­det wor­den. Zwei ehe­ma­lige Pro­sti­tu­ierte, Lotte (Ulrike Ger­mer) und Emmi (Manja Beh­rens), sol­len sich in der Wis­mut bewäh­ren. Lotte ver­liebt sich zunächst in den Berg­mann Gün­ter (Willi Schr­ade) und zieht mit ihm zusam­men, ver­läßt ihn aber. Sen­si­bler schei­nen Ser­gej und Franz, die um sie werben.

Vom Regis­suer Kon­rad Wolf (1925−1982) ist auch der Film „Goya – oder der arge Weg der Erkennt­nis“ (1971). Wir konn­ten ihn im Februar 2014 sehen.

Es gibt zu essen und Wein.

Spen­den sind willkommen.

Klaus