Köl­scher Spa­zier­gang durch Düsseldorf

Ehren­hof mit Kunst­pa­last – Alt­bier, Hof­gar­ten, Libeskind

Besuchergruppe im Museum. Links, sitzend, der Autor.

Sonn­tag, den 29. Novem­ber 2015

Orga­ni­siert von der DKP-Gruppe Köln Innen­stadt, nament­lich von der hier klan­des­tin wir­ken­den Frak­tion «Ködüfreu» (Köln-Düs­sel­dor­fer Freund­schafts­gesellschaft). Die Ködüfreu ist vor Jah­ren mal öffent­lich wirk­sam gewor­den durch das Trai­ning von Omni­po­tenz­phan­ta­sien. Immer­hin sind Wir­kun­gen heute noch nachweisbar.

Wir ent­stei­gen der U‑Bahn an der Hal­te­stelle Tonhalle/Ehrenhof. Von der Hal­te­stelle aus ergibt sich eine gute Sicht auf die Nord­seite der Kunstakademie.

Archi­tekt war Her­mann Riff­art (1840−1914). 1871 brannte das ehe­ma­lige kur­fürst­li­che Schloss am Burg­platz ab. Im Schloss war bis dahin die Kunst­aka­de­mie unter­ge­bracht. Sie wurde nach dem Brand am ehe­ma­li­gen Sicher­heits­ha­fen neu gebaut. Die Ate­liers sind, wie es sich gehört, nach Nor­den aus­ge­rich­tet. Sechs Meter hoch, im Som­mer kühl.

Es han­delt sich um Neo­re­nais­sance, also um ein Bau­werk, das sich sti­lis­tisch an der Renais­sance ori­en­tiert. Bau­zeit 1875–1879. Im zwei­ten Welt­krieg ist die Aka­de­mie schwer getrof­fen worden.

Düs­sel­dorf war bis zum Wie­ner Kon­gress 1815 Haupt­stadt des Her­zog­tums Jülich-Berg, rechts­rhei­nisch erstreckte es sich bis hin­ter Sieg­burg, Deutz war aus­ge­nom­men, Mül­heim gehörte dazu. Des­we­gen steht dort ein Jan-Wel­lem-Denk­mal. Nach 1815 war Düs­sel­dorf Haupt­stadt der Rhein­pro­vinz Preu­ßens. Nur zeit­weise hat­ten hier die Her­zöge auch resi­diert. Aus­nahme: Jan Wel­lem (1658−1716).

Nach der Über­nahme grün­de­ten die Preu­ßen 1815 eine Kunst­aka­de­mie in Düs­sel­dorf. Damit woll­ten sie geis­tig Ein­fluss neh­men. Im Ver­hält­nis zu Preu­ßen war das Rhein­land indus­tri­ell weit ent­wi­ckelt und poli­tisch zu frech. Hier war das Bür­ger­tum stark. Infol­ge­des­sen galt es, für die Lei­tung der Aka­de­mie feu­dal ein­ge­stellte Künst­ler zu fin­den. Zuerst fiel die Wahl auf Peter Cor­ne­lius (1783−1867), gebür­tig aus Düs­sel­dorf, ein Naza­re­ner, also ein Maler, der im Sinne eines rück­wärts­ge­wand­ten Katho­li­zis­mus am Mal­stil von Raf­fael und ande­ren Renais­sance­künst­lern anknüpfte. Cor­ne­lius indes folgte bald einem Ruf nach Mün­chen. Neuer Direk­tor der Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie wurde 1826 Fried­rich Wil­helm von Scha­dow (1788−1862), Sohn von Gott­fried Scha­dow (1764−1850), Bild­hauer in Ber­lin mit engen Ver­bin­dun­gen zum preu­ßi­schen Königs­haus. Bekannt ist die Qua­driga auf dem Bran­den­bur­ger Tor, aber auch die Prin­zes­sin­nen­gruppe (zufäl­lig sto­ßen wir im Foyer des Kunst­mu­se­ums auf eine bunte Replik). Wil­helm machte die Düs­sel­dor­fer Maler­schule berühmt. Er steht für eine sehr kon­ser­va­tive, aber auch solide aka­de­mi­sche Aus­bil­dung, die aus ganz Europa Künst­ler anzog.

Denkmal, Beschreibung im Text.

Vor der Ton­halle sehen wir Frag­mente des Denk­mals der 39er von Jupp Rüb­sam (1896−1976). Ursprüng­lich zeigte das Denk­mal zwei auf dem Bauch lie­gende Krie­ger, wie Sphing­gen (Mehr­zahl von Sphinx), mit über­pro­por­tio­nier­ten Hän­den. Die rechte Figur trägt einen Stahl­helm, der lin­ken war der ver­wun­dete Kopf ver­bun­den. Jetzt fehlt er ganz. Das Denk­mal ist auf Initia­tive von Ange­hö­ri­gen des in Düs­sel­dorf sta­tio­nier­ten Nie­der­rhei­ni­schen Füsi­lier­re­gi­ments Nr. 39 ent­stan­den und wurde am 1. Sep­tem­ber 1928 ent­hüllt. Aller­dings setzte sofort eine öffent­li­che Dis­kus­sion ein, in der das Denk­mal als «Front­ver­höh­nungs­denk­mal» bezeich­net wurde. Im Mai 1930 wurde sogar ein Spreng­stoff­an­schlag auf das Denk­mal ver­übt; das Düs­sel­dor­fer Tage­blatt rügte damals, dass die Poli­zei nichts unter­nom­men habe. Die Nazis ris­sen es gleich am 28. März 1933 ab und lager­ten die Reste auf dem städ­ti­schen Bauhof.

Als Ersatz wurde ein raum­grei­fen­des, kriegs­ver­herr­li­chen­des Denk­mal am 9. Juli 1939 am Ree­ser Platz auf­ge­stellt, ein von Faschis­ten heute noch bevor­zug­ter Kund­ge­bungs­ort. Für die Frag­mente des ursprüng­li­chen Denk­mals fand sich 1978 immer­hin ein Platz wenige Meter vom ursprüng­li­chen Stand­ort vor der Tonhalle.

Gedenktafel: «‹…, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.›, Heinrich Heine. Zur mahnenden Erinnerung …».

Auf die­sem Platz wur­den schon am 11. April 1933, einen Monat, bevor das im gan­zen Reich geschah, Bücher im Rah­men einer Kund­ge­bung von etwa tau­send uni­for­mier­ten Mit­glie­dern der Hit­ler­ju­gend und evan­ge­li­scher Jugend­bünde ver­brannt. Es flo­gen Bücher von Arnold Zweig, Erich Maria Remar­que, Kurt Tuchol­sky, Hein­rich Heine und Erich Käst­ner ins Feuer.

Am 3. Okto­ber 1965, einem Sonn­tag, wie­der­holte sich eine sol­che Bücher­ver­bren­nung (u.a. Grass, Käst­ner, Camus, Nabo­kov, Sagan) an der Rheinwerft/Oberkasseler Brü­cke durch den «Deut­schen Jugend­ver­band Ent­schie­den für Chris­tus» (EC). Erich Käst­ner bemerkte den Skan­dal und machte ihn öffentlich.

Die Ton­halle ist Teil der Ehren­hofs. Er ist 1926 ent­stan­den und diente mit sei­nen Gebäu­den der Aus­stel­lung Gesolei (Gesund­heit, soziale Für­sorge und Lei­bes­übung), die sei­ner­zeit mit natio­na­lis­ti­schen Unter­tö­nen kurz nach Abzug der fran­zö­si­schen Besat­zung eine wirt­schaft­li­che Blüte anzu­zei­gen hatte. Aus die­ser Zeit stam­men zahl­rei­che Stein­fi­gu­ren, unter ande­rem die «Aurora» von Arno Bre­ker (1900−1991), dem spä­te­ren Lieb­lings­bild­hauer von Hit­ler. Der Archi­tekt der Anlage war Wil­helm Kreis (1873−1955). Er hat auch das Wil­helm-Marx-Haus ent­wor­fen, das wir nach­her noch zu sehen bekom­men. Kreis lehrte an den Kunst­aka­de­mien in Düs­sel­dorf und Dres­den abwech­selnd Archi­tek­tur und machte unter den Nazis eine steile Kar­riere. So war er an den Pla­nun­gen für die Umge­stal­tung Ber­lins betei­ligt und wurde 1943 Prä­si­dent der Reichs­kam­mer der bil­den­den Künste. Der Ehren­hof selbst lässt ansatz­weise schon den Monu­men­ta­lis­mus erken­nen, der für Rer­prä­sen­ta­ti­ons­bau­ten der Nazis üblich wurde.

Heute sind in den Gebäu­den um den Ehren­hof das ehe­mals städ­ti­sche Kunst­mu­seum, heute Teil der Stif­tung «Museum Kunst­pa­last», und das pri­vate NRW-Forum unter­ge­bracht. Im Kunst­pa­last gegen­über dem Kunst­mu­seum war bis 1998 Platz für wech­selnde Ausstellungen.

Im Ehren­hof steht auch der «Auf­stei­gende Jüng­ling» von Georg Kolbe (1877−1947). Nach­dem schon im 19. Jahr­hun­dert die Ver­su­che, ein Denk­mal für den gebür­ti­gen Düs­sel­dor­fer Hein­rich Heine (1797−1856) auf­zu­stel­len, am Wider­stand kon­ser­va­ti­ver Düs­sel­dor­fer geschei­tert waren, ergriff 1929 ein «Ehren­aus­schuss des Aus­schus­ses zur Errich­tung eines Heine-Denk­mals» die Initia­tive. Ihm gehör­ten an: Käthe Koll­witz, Ger­hart Haupt­mann, Max Lie­ber­mann, Hein­rich und Tho­mas Mann, Arthur Schnitz­ler, Selma Lager­löf, Upton Sin­clair, Romain Rolland und Maxim Gorki. 1930 wurde diese Initia­tive vom NS-Blatt «die Volks­pa­role» als «Düs­sel­dor­fer Kul­tur­bol­sche­wis­mus» charakterisiert.

Schließ­lich ent­schied sich am 1. Mai 1932 die Jury für Kol­bes «auf­stre­ben­den Jüng­ling». Die Plas­tik wurde aber von der bür­ger­li­chen Presse und den «Düs­sel­dor­fer Jon­ges» abge­lehnt und in Düs­sel­dorf nie als Heine-Denk­mal akzep­tiert. Am 22. März 1949 kam sie an ihren heu­ti­gen Stand­ort. Erst nach 1997 wird der Bezug zu Heine durch eine Inschrift mit­ge­teilt. Bis zu die­sem Zeit­punkt galt der Bild­hauer wegen sei­ner Nähe zum NS-Régime als belas­tet. Im Jahr 1949 war sowas noch emp­find­lich regis­triert wor­den. Ähn­li­che polit­sche Belas­tun­gen bei Mail­lol sind schon vier Jahre spä­ter, 1953, anläss­lich der Auf­stel­lung eines ande­ren Heine-Denk­mals, kein Thema mehr.

Wir zah­len unse­ren Ein­tritts­preis an der Kasse des Kunstmuseums.

Kern­stück sei­ner Samm­lung ist die große Gemäl­de­samm­lung des Kur­fürs­ten Johann Wil­helm zu Pfalz-Neu­burg, kurz Jan-Wel­lem, und sei­ner Frau Anna Maria de Medici gewe­sen. Die Samm­lung bestand vor allem aus nie­der­län­di­schen und flä­mi­schen Bil­dern, nament­lich von Rubens. Unter­ge­bracht war diese Samm­lung zunächst in der 1709 bis 1714 errich­te­ten Gemäl­de­ga­le­rie am Schloss (heute Burg­platz). Aus Sorge vor Napo­le­ons Beu­te­lust kam der größte Teil der Samm­lung 1805 nach Mün­chen und bil­dete dort den Grund­stock für die Alte Pina­ko­thek. 1870 ver­zich­tete Preu­ßen auf die Rück­gabe. Die Reste sowie Teile der Samm­lung der Kunst­aka­de­mie sowie eigene Ankäufe und Spen­den fan­den ab 1928 Platz in den heu­ti­gen Räumen.

1979 stellte man im Gebäude des Kunst­mu­se­ums Bau­män­gel fest. Das Museum wurde kom­plett erneu­ert, bis es 1985 wie­der­eröff­net wer­den konnte. Die Sanie­rung löste aber nicht die Pro­bleme des Raum­man­gels. 1988 wurde ein Wett­be­werb für eine Nut­zung des gegen­über­lie­gen­den Kunst­pa­las­tes aus­ge­schrie­ben. Die­ser Kunst­pa­last hatte aber den Düs­sel­dor­fer Künst­lern seit je als öko­no­mi­sches Rück­grat gedient. Hier fan­den die Win­ter­aus­stel­lun­gen statt. Den­noch galt bald der Kunst­pa­last als bau­fäl­lig. Dem Raum­be­darf von Kunst­mu­seum und Kunst­pa­last wurde mit den Ergeb­nis­sen eines Wett­be­werbs zwar Rech­nung getra­gen. Sie wur­den aber «auf­grund einer ver­schlech­ter­ten Wirt­schafts­lage» nicht umgesetzt.

Zu allem Über­fluss brannte es am 11. Sep­tem­ber 1993 im Museum. Ruß bedeckte Wände, Decken und vor allem die Expo­nate. Wie­der­eröff­nung am 3. Dezem­ber 1994. Aber es dau­erte noch Monate, bis alle Bil­der gerei­nigt waren und aus­ge­stellt wer­den konnten.

Ange­sichts angeb­lich lee­rer Kas­sen dachte die Stadt 1995 über neue Pläne nach.

Im Zuge einer Public-Pri­vate-Part­ner­ship 1997 wurde sodann die Stif­tung museum kunst palast gegrün­det. Am 1. Sep­tem­ber 2001 öff­ne­ten die Tore nach Fer­tig­stel­lung des Neu­baus des Kunst­pa­las­tes, gleich­zei­tig mit dem Neu­bau des Haupt­sit­zes von E.on in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft. Der Kunst­pa­last geriet gewis­ser­ma­ßen zum Foyer des Ver­wal­tungs­ge­bäu­des von E.on.

Das Jah­res­bud­get der Stif­tung beträgt mitt­ler­weile 15 Mil­lio­nen Euro. Bei einem jähr­li­chen städ­ti­schen Zuschuss von 7,2 Mil­lio­nen Euro und des Unter­neh­mens E.on von 1,1 Mil­lio­nen Euro hat das Museum Schul­den in Mil­lio­nen­höhe ange­sam­melt, die nun mit einem Spar­pro­gramm abge­baut wer­den sol­len. Es han­delt sich offen­kun­dig um Fol­gen einer ungüns­ti­gen finan­zi­el­len Lage des Kon­zerns. Nach Ver­lus­ten 2011 beschlos­sen Vor­stand und Auf­sichts­rat Ein­spa­run­gen von jähr­lich 1,5 Mil­li­ar­den Euro. 10 000 der welt­weit 80 000 Arbeits­plätze fie­len weg, 60 Pro­zent davon in Deutsch­land. In der Düs­sel­dor­fer Zen­trale 800 Stel­len. Pas­send dazu stellte auf Ver­an­las­sung von E.on im Jahre 2012 die Unter­neh­mens­be­ra­tung «Bos­ton Con­sul­ting Group» fest, dass das Museum inef­fi­zi­ent wirtschafte.

Ohne­hin blieb der Samm­lungs­flü­gel ab 2009 bis Mai 2011 wegen neu­er­li­cher Reno­vie­rungs­maß­nah­men geschlos­sen. Aus Grün­den gericht­li­cher Beweis­si­che­rung in Folge eines alten Was­ser­scha­dens ist gegen­wär­tig der zweite Stock nicht mehr zugäng­lich. Das spart Kos­ten. Zudem soll diese Sper­rung in den kom­men­den Jah­ren bei­be­hal­ten werden.

Seit Mai 2011 gibt es also eine neue Hän­gung. Opfer ist vor allem die Düs­sel­dor­fer Maler­schule, aber auch Bil­der der klas­si­schen Moderne. Der Platz ist so geschrumpft, dass die Bil­der des 19. Jahr­hun­derts nicht mehr reprä­sen­ta­tiv gezeigt wer­den kön­nen. Ihr his­to­ri­sche Ent­wick­lung ist nicht mehr nach­voll­zieh­bar. Große und bedeut­same Werke ver­stau­ben im Maga­zin. Just die ästhe­ti­schen Zeu­gen poli­ti­scher und sozia­ler Aus­ein­an­der­set­zun­gen des Vor­märz und des Revo­lu­ti­ons­jah­res 1848 fin­den nur unzu­läng­lich Platz.

Höchst bedau­er­lich ist der Umstand, dass die Hus­si­ten­pre­digt von Les­sing, vor­mals als Leih­gabe in Düs­sel­dorf, nur noch in Ber­lin zu sehen ist. Es stellt ein Schlüs­sel­bild für die auf­kom­mende Oppo­si­tion und poli­ti­sche Ten­denz im Vor­märz dar.

Karl Fried­rich Les­sing (1808−1880)
Hus­si­ten­pre­di­ger, 1836
230 cm mal 290 cm, Öl auf Lein­wand
Alte Natio­nal­ga­le­rie Ber­lin (vor­mals Kunst­mu­seum Düs­sel­dorf als Leihgabe).

Gemälde. Beschreibung im Text.

Der Refor­ma­tor Jan Hus wurde trotz Zusi­che­rung freien Geleits anläss­lich des Kon­zils in Kon­stanz 1415 aus Grün­den der Ket­ze­rei auf dem Schei­ter­hau­fen ver­brannt. Folge waren Auf­stände sei­ner Anhän­ger, der Hus­si­ten, in Böh­men – Rit­ter, Bau­ern und Kleinbürger.

Es sind Maler­kol­le­gen por­trä­tiert wor­den: der Rei­ter links ist Schirmer, August Becker der reich­ge­klei­dete Betende rechts, Hil­de­brandt der Kniende mit dem Schwert links und der Krie­ger mit Helm und Lanze, Emil Ebers, ver­mut­lich der mit ver­bun­de­nem Auge Kniende links.

Zu die­ser unzeit­ge­mäß auf­rüh­re­ri­schen His­to­ri­en­ma­le­rei gab womög­lich der Köl­ner «Bischofs­streit» Anlass. Dabei ging es darum, wel­cher Kir­che die Kin­der von Eltern unter­schied­li­cher Kon­fes­sion zuzu­ord­nen seien. Hier hat­ten die pro­tes­tan­ti­schen Preu­ßen andere Vor­stel­lun­gen als der katho­li­sche Klerus.

Auf die Geste des Hus­si­ten­pre­di­gers, mit der er den Pokal dem Betrach­ter ent­ge­gen­streckt, spielt Johann Peter Hasen­cle­ver in sei­ner «Ate­lier­szene» iro­nisch an. Das Bild wird Hasen­cle­ver zuge­ord­net, indes sol­len alle Dar­ge­stell­ten daran gear­bei­tet haben.

Johann Peter Hasen­cle­ver (1810−1853)
Ate­lier­szene, 1836

Gemälde. Beschreibung im Text.

Der klein­wüch­sige Gre­ven reckt gegen­über dem nach­läs­sig geklei­de­ten Wilms eine Wein­fla­sche hoch. Das zeich­net Gras­hof, der links sitzt. Demons­tra­tiv schleppt Hasen­cle­ver in offen­kun­dig pro­gram­ma­ti­scher Absicht eine Glie­der­puppe weg. Es geht den Kom­mi­li­to­nen sicht­lich um den Rea­lis­mus, die idea­lis­ti­sche Hal­tung der Naza­re­ner leh­nen sie ab.

Ein groß­for­ma­ti­ges Gemälde ist als Wind­fang zur Wand gekehrt. Die Künst­ler in die­sem Ate­lier füh­len sich als Aka­de­mie­op­po­si­tion. Sie bevor­zu­gen die mitt­le­ren und klei­ne­ren For­mate der Gen­re­ma­le­rei. In der Hier­ar­chie des Aka­de­mis­mus sind sie Außen­sei­ter, sie füh­len sich nach «Sibi­rien» ver­bannt. Der Titel «Sibi­ria» auf dem auf­ge­schla­ge­nen Buch spielt dar­auf an. Der Rea­lis­mus hin­dert Hasen­cle­ver aber nicht an einer schul­mä­ßi­gen Kom­po­si­tion des Bil­des. Er ord­net die Bild­flä­che so vir­tuos wie die Cho­reo­gra­phie der Figu­ren auf die­ser Bühne.

Die Geste, mit der eine schlichte Wein­fla­sche dar­ge­bo­ten wird, wird mehr­fach wie­der­holt. Sie per­si­fliert das Pathos, mit dem der pro­tes­tan­ti­sche Hus­si­ten­pre­di­ger das «Abend­mahl in bei­der­lei Gestalt» for­dert. Pro­tes­tan­tisch waren in Düs­sel­dorf zu die­ser Zeit nicht nur die meist jun­gen preu­ßi­schen Beam­ten, zu denen wir die Leh­rer der Aka­de­mie zu zäh­len haben, die Scha­dow aus Ber­lin mit­ge­bracht hatte, son­dern auch das wohl­ha­bende Bür­ger­tum in Düsseldorf.

Immer­hin bekom­men wir einige Bil­der des «sozia­len Gen­res» der Zeit zu sehen:

Karl Wil­helm Hüb­ner (1814−1879)
Die schle­si­schen Weber, 1844
77,5 cm mal 104,5 cm, Öl auf Lein­wand
Kunst­mu­seum Düsseldorf

In sei­nem Auf­satz «Rascher Fort­schritt des Kom­mu­nis­mus in Deutsch­land» hat Fried­rich Engels im Dezem­ber 1844 Hüb­ners Gemälde aus­führ­lich beschrie­ben und gewürdigt:

«Las­sen Sie mich … ein Bild von Hüb­ner, einem der bes­ten deut­schen Maler, erwäh­nen, der wirk­sa­mer für den Sozia­lis­mus agi­tiert hat als hun­dert Flug­schrif­ten. Es zeigt einige schle­si­sche Weber, die einem Fabri­kan­ten geweb­tes Lei­nen brin­gen, und stellt sehr ein­drucks­voll dem kalt­her­zi­gen Reich­tum auf der einen Seite die ver­zwei­felte Armut auf der ande­ren gegen­über. Der gut­ge­nährte Fabri­kant wird mit einem Gesicht, rot und gefühl­los wie Erz, dar­ge­stellt, wie er ein Stück Lei­nen, das einer Frau gehört, zurück­weist; die Frau, die keine Mög­lich­keit sieht, den Stoff zu ver­kau­fen, sinkt in sich zusam­men und wird ohn­mäch­tig, umge­ben von zwei klei­nen Kin­dern und kaum auf­recht erhal­ten von einem alten Mann; ein Ange­stell­ter prüft ein Stück, des­sen Eigen­tü­mer in schmerz­li­cher Besorg­nis auf das Ergeb­nis war­ten; ein jun­ger Mann zeigt sei­ner Mut­ter den kärg­li­chen Lohn, den er für seine Arbeit bekom­men hat; ein alter Mann, ein Mäd­chen und ein Knabe sit­zen auf einer Stein­bank und war­ten, dass sie an die Reihe kom­men; und zwei Män­ner, jeder mit einem Packen zurück­ge­wie­se­nen Stof­fes auf dem Rücken, ver­las­sen gerade den Raum, einer von ihnen ballt vor Wut die Faust, wäh­rend der andere die Hand auf des Nach­barn Arm legt und zum Him­mel zeigt, als ob er sagt: Sei ruhig, es gibt einen Rich­ter, der ihn stra­fen wird. Diese ganze Szene spielt sich in einem kalt und unge­müt­lich aus­se­hen­den Vor­saal mit Stein­fuß­bo­den ab; nur der Fabri­kant steht auf einem Stück Tep­pich, wäh­rend sich auf der ande­ren Seite des Gemäl­des, hin­ter einer Bar­riere ein Aus­blick in ein luxu­riös ein­ge­rich­te­tes Kon­tor mit herr­li­chen Gar­di­nen und Spie­geln öff­net, wo einige Ange­stellte schrei­ben, unbe­rührt von dem, was hin­ter ihnen vor­geht, und wo der Sohn des Fabri­kan­ten, ein jun­ger Geck, sich auf die Bar­riere lehnt, eine Reit­gerte in der Hand, eine Zigarre raucht und die unglück­li­chen Weber kühl betrach­tet. Die­ses Gemälde ist in meh­rern Städ­ten Deutsch­lands aus­ge­stellt wor­den und hat ver­ständ­li­cher­weise so man­ches Gemüt für soziale Fra­gen emp­fäng­li­cher gemacht.» (MEW 2, 510 f.)

Wil­helm Joseph Heine (1813−1839)
Got­tes­dienst in der Zucht­haus­kir­che, 1837
51,5 cm mal 67,5 cm, Öl auf Lein­wand
Düs­sel­dorf, Museum Kunst­pa­last
Eine grö­ßere Fas­sung des Bil­des hängt in Leipzig.

1836 wurde der Pfar­rer Fried­rich Lud­wig Wei­dig ver­haf­tet. Zusam­men mit Georg Büch­ner hatte er den «Hes­si­schen Land­bo­ten» ver­fasst. Ein Jahr spä­ter war Wei­dig tot. Selbst­mord, wie offi­zi­ell ver­lau­tete. Die zeit­ge­nös­si­schen Stim­men indes spra­chen von der Fol­ter und ihren Fol­gen. In Hes­sen und im Rhein­land ent­stand eine Pro­test­be­we­gung. Das Bild gehört in den zeit­li­chem Zusam­men­hang mit einer Pres­se­kam­pa­gne des rhei­ni­schen libe­ra­len Bür­ger­tums, in wel­cher für alle deut­schen Staa­ten eine öffent­li­che Gerichts­bar­keit ver­langt wurde.

Die Gefan­ge­nen, die Heine hier zeigt und einem für uns unsicht­ba­ren Pre­di­ger zuhö­ren, wer­den als trot­zige und selbst­be­wusste Indi­vi­duen gezeigt, anstän­dige Leute, die sich in der Zeit des Vor­märz als Demo­kra­ten betä­tig­ten, aber als «Dem­ago­gen» ver­folgt wurden.

Wie schon vor­her das Bild «Der Hus­si­ten­pre­di­ger» zeige ich eine Abbil­dung aus Wolf­gang Hütts Buch über die Düs­sel­dor­fer Malerschule:

Johann Peter Hasen­cle­ver (1810−1853)
Das Lese­ka­bi­nett, 1843
35 cm mal 43 cm, Öl auf Lein­wand
Städ­ti­sches Museum Rem­scheid («Haus Cleff» in Rem­scheid-Has­ten – gegen­wär­tig aus Kür­zungs­grün­den geschlossen)

Auf der hin­te­ren Wand des Rau­mes hängt eine Karte vom Bal­kan. In den vier­zi­ger Jah­ren des 19. Jahr­hun­derts bra­chen dort immer wie­der Auf­stände gegen das osma­ni­sche Reich los, nach­dem sich die Grie­chen bereits 1829 hat­ten befreien kön­nen. 1841 bei­spiels­weise kam es zu offe­nen Auf­stän­den der Ser­ben in Niš.

Lese­ka­bi­nette oder Lese­ge­sell­schaf­ten hat­ten sich in Deutsch­land im Zuge der Auf­klä­rung ent­wi­ckelt. Für das letzte Drit­tel des 18. Jahr­hun­derts gel­ten sie als «zen­trale Insti­tu­tio­nen der Kul­tur­ver­mitt­lung» (Wolf­gang Rup­pert, Bür­ger­li­cher Wan­del, Frank­furt 1981) und sind cha­rak­te­ris­tisch noch für die erste Hälfte des 19. Jahr­hun­derts. Ent­stan­den waren sie zum Zwe­cke der Ver­brei­tung auf­klä­re­ri­schen Gedan­ken­gu­tes durch Lek­türe, Vor­träge und poli­ti­sche Debat­ten. Als Stüt­zen «der Neue­rungs­sucht» und des «revo­lu­tio­nä­ren Ungeis­tes» wur­den sie viel­fach dif­fa­miert oder gar ver­bo­ten. Man setzte ihnen schon mal einen Zen­sor vor die Nase, der das poli­ti­sche Spek­trum der abon­nier­ten Zei­tun­gen zu über­wa­chen hatte. Im 19. Jahr­hun­dert ver­än­derte sich zuneh­mend der Cha­rak­ter der Lese­ge­sell­schaf­ten. Sie öff­ne­ten sich einer grö­ße­ren Anzahl von Mit­glie­dern, und es ver­stärkte sich ihr gesel­li­ger Cha­rak­ter. (Knut Soiné, Johann Peter Hasen­cle­ver, Neustadt/Aisch, 1990)

Als 1840 Fried­rich Wil­helm IV. von Preu­ßen den Thron bestieg, knüpfte man an den Wech­sel auch im Rhein­land große Hoff­nun­gen bezüg­lich der Libe­ra­li­sie­rung des poli­ti­schen Lebens, gar auf eine Ver­fas­sung. In der Tat wur­den auch einige Gemaß­re­gelte der «Dem­ago­gen­ver­fol­gun­gen» reha­bi­li­tiert. Das Spio­na­ge­sys­tem wurde besei­tigt. Und zu Weih­nach­ten 1841 gab es eine libe­rale Zen­sur­ver­fü­gung, die als beacht­li­cher Schritt zur Pres­se­frei­heit auf­ge­nom­men wurde.

Aber im Januar 1943 wurde die Zen­sur erneut ver­schärft und eine Reihe von Zei­tun­gen ver­bo­ten. Die «Rhei­ni­sche Zei­tung» (Vor­gän­ger der Neuen Rhei­ni­schen Zei­tung von 184849) mit ihrem heim­li­chen Chef­re­dak­teur Karl Marx traf es am 31. März 1843.

Der Hund links am Bild­rand stiehlt einem der Zei­tungs­le­ser die Wurst vom Tel­ler. Die­ser ist von sei­ner Lek­türe so fas­zi­niert, dass er den Dieb­stahl noch nicht bemerkt hat. Es han­delt sich um eine poli­tisch-mora­li­sche Alle­go­rie, die sati­risch die Behä­big­keit des dama­li­gen rhei­ni­schen Bür­ger­tums aufs Korn nimmt. Die Bür­ger auf die­sem Bild inter­es­sie­ren sich deut­lich für die Befrei­ungs­kriege in frem­den Län­dern, ver­ges­sen aber dar­über ihre eige­nen unmit­tel­ba­ren Inter­es­sen. In die­sem Sinne alle­go­risch könnte auch der sie­ges­ge­wisse Schach­spie­ler rechts im Bild sein. Sein Nach­bar jeden­falls schätzt die Sie­ges­chan­cen nicht ganz so opti­mis­tisch ein. Beide Sze­nen machen zusam­men mit der drit­ten (das Paar links im hin­te­ren Raum) auch die Zeit zum Thema: nur einen klei­nen Augen­blick lang wird die Wirk­lich­keit kenntlich:

  • das Paar nur solange, wie das Licht brennt,
  • der Hund wird gleich mit den Würs­ten unter dem Tisch verschwinden
  • die Sie­ges­ge­wiss­heit des Dicken wird schon beim nächs­ten Schach­zug eine Abküh­lung erfahren.

Außer­dem beschäf­ti­gen wir uns aus­führ­lich mit einer Abbil­dung im Buch von Wolf­gang Hütt.

Johann Peter Hasen­cle­ver (1810−1853)
Bitte um Arbeit, 184950

Gemälde. Ausführliche Beschreibung in gesondertem Text, Link am Ende des Beitrags.

Es ist eine zyni­sche Pointe, dass aus­ge­rech­net die­ses his­to­risch und künst­le­risch her­vor­ra­gende Werk dem Publi­kum vor­ent­hal­ten wird. Vor­aus­set­zung dafür ist
a) die Pri­va­ti­sie­rung der Ver­fü­gung über die Kunst­schätze der Stadt,
b) die Kür­zun­gen, die in Folge der Gewinn­ein­bu­ßen von E.on das Museum Kunst­pa­last tref­fen,
c) die poli­ti­sche Aus­wahl der Expo­nate ange­sichts einer mini­mier­ten Aus­stel­lungs­flä­che. Von Kennt­nis­sen revo­lu­tio­nä­rer Tra­di­tio­nen soll das Publi­kum ver­schont bleiben.

Ein Wort zu dem Hal­len­ser Kunst­wis­sen­schaft­ler Wolf­gang Hütt (geb. 1925 in Wup­per­tal): Er pro­mo­vierte 1957 über «Die Düs­sel­dor­fer Kunst und die demo­kra­ti­sche Bewe­gung in der ers­ten Hälfte des 19. Jahr­hun­derts». Aus der Dis­ser­ta­ti­ons­schrift des DDR-Wis­sen­schaft­lers ist 1964 die erste Mono­gra­phie über die Düs­sel­dor­fer Maler­schule her­vor­ge­gan­gen. Es erwies sich als Stan­dard­werk zu die­sem Gegen­stand. Eine erwei­terte Auf­lage erschien 1984 sowie eine noch ein­mal ver­än­derte Neu­auf­lage 1995. Die Aus­stel­lung des Kunst­mu­se­ums Düs­sel­dor­fer Maler­schule im Jahr 1979 stand noch unter dem Ein­druck der erst­mals von Wolf­gang Hütt for­mu­lier­ten Sicht­weise auf die wider­sprüch­li­che Ent­wick­lung der Düs­sel­dor­fer Maler­schule. Eine wei­tere Aus­stel­lung «Die Düs­sel­dor­fer Maler­schule und ihre inter­na­tio­nale Aus­strah­lung (1819−1918)» im Kunst­pa­last 2011 rela­ti­vierte die Bedeu­tung des «sozia­len Gen­res», schon gar die Leis­tung Hasen­cle­vers. Sein Haupt­werk «Bitte um Arbeit» wurde als «weit­ge­hend deu­tungs­of­fene Patt­si­tua­tion» (Kata­log Band I, S. 204) fehlinterpretiert.

Ködüfreu, Altbier und gutes Essen.

Beim Ver­las­sen des Museum müs­sen wir fest­stel­len, dass uns der Regen die Laune beim Spa­zier­gang durch den Hof­gar­ten ver­der­ben würde. Eini­gen ist das nur recht. Alle bewe­gen sich sodann schnur­stracks in eine Braue­rei­gast­stätte. Nach dem Essen und eini­gen Glä­sern Alt­bier dun­kelt es schon sachte. Den­noch holen wir jetzt den Pro­gramm­punkt Hof­gar­ten nach. Es gibt aber Hin­der­nisse durch Bau­maß­nah­men. Die Brü­cke ist gesperrt.

Den Hof­gar­ten hat Maxi­mi­lian Fried­rich Weyhe (1775−1846) nach dem Mus­ter eng­li­scher Land­schafts­gär­ten gestal­tet, nach­dem unter Napo­leon die Fes­tun­gen geschleift wor­den sind.

Weyhe war seit 1803 «Hof­gärt­ner». 1811 wur­den von Napo­leon, sechs Wochen nach sei­nem Besuch in Düs­sel­dorf, durch «ein kai­ser­li­ches Dekret über die Ver­schö­ne­rung der Stadt Düs­sel­dorf» die Mit­tel bereit gestellt, den Hof­gar­ten nach Wey­hes Plä­nen zu erweitern.

Die eng­li­schen Land­schafts­gär­ten hat­ten die idea­len, «arka­di­schen» Land­schaf­ten auf Bil­dern von Nico­las Pous­sin und Claude Lor­rain zum Vor­bild. In die­sen Bil­dern tum­mel­ten sich mytho­lo­gi­sche Gestal­ten in pas­to­ra­len Landschaftsidyllen.

Vor­la­gen fan­den die bei­den fran­zö­si­schen Maler des 17. Jahr­hun­derts in der Land­schaft, die Rom umgab, der Cam­pa­gna, die land­wirt­schaft­lich nur exten­siv genutzt wurde, wenig kul­ti­viert schien und durch Rui­nen an die Größe des anti­ken römi­schen Rei­ches erin­nerte. Diese Kom­bi­na­tion von schein­bar natür­li­cher Land­schaft mit anti­ken Rui­nen wurde in den eng­li­schen Land­schafts­gär­ten übernommen.

Ratinger Tor im Abendlicht. Beschreibung im Text.

An weni­gen Stel­len des Hof­gar­tens erge­ben sich Blick­win­kel, die mit einem gewis­sen Kal­kül das Ratin­ger Tor im Hin­ter­grund zei­gen (gebaut 1811–1815, Archi­tekt Adolph von Vage­des). Das Beson­dere an des­sen klas­si­zis­ti­scher Archi­tek­tur sind übri­gens die basis(fuß-)losen dori­schen Säu­len, die nach der auf­se­hen­er­re­gen­den Ent­de­ckung von Paes­tum (im Jahre 1752) mit sei­nen dori­schen Tem­peln Mode wurden.

Als ein Stück von Arka­dien darf man den damals neuen Teil des Hof­gar­tens ver­ste­hen. Auf der Stelle der ehe­ma­li­gen, 1801 geschleif­ten Befes­ti­gungs­an­la­gen errich­tet, war er damals auch als Frie­dens­sym­bol dien­lich. Der heu­tige Auto­lärm stört indes.

Der öst­li­che Teil mit ihren Alleen ist älter. Hier waren noch tra­dierte ästhe­ti­sche Gesichts­punkte der fran­zö­si­chen Gar­ten­ar­chi­tek­tur mit geo­me­tri­schen Mus­tern und per­spek­ti­vi­schen Alleen wirk­sam. Geplant hat ihn Nico­las de Pigage.

Bis 1831 wur­den der neue Hafen im Nor­den (heute Rampe der Brü­cke nach Ober­kas­sel), der Hof­gar­ten mit Lands­krone sowei der Kanal an der Canal­straße, die 1851 in Königs­al­lee umbe­nannt wurde, und der Schwa­nen­spie­gel geschaffen.

Am 13. August 1848 bega­ben sich der preu­ßi­sche König Fried­rich Wil­helm IV. und sein Vet­ter Fried­rich in einer Kut­sche zum Schloss Jäger­hof, dem Wohn­sitz von Fried­rich. Auf der Kas­ta­ni­en­al­lee, der heu­ti­gen Kö, wurde aber nicht nur geju­belt. Es gab auch Unmuts­be­kun­dun­gen von Demo­kra­ten. Die gip­fel­ten in Pfer­de­ap­fel­wür­fen, sodass der Man­tel des Königs ver­dreckte. Sol­da­ten grif­fen ein: vier Tote und zahl­rei­che Ver­letzte waren die Folge. Drei Jahre spä­ter, 1851, wird die Kas­ta­ni­en­al­lee, vor­her Canal­straße, in der Hoff­nung auf Ver­söh­nung in Königs­al­lee umbenannt.

Gebäudefront mit Schwanenteich.

Dann ste­hen wir gegen­über dem soge­nann­ten Kö-Bogen. 1999 war davon erst­mals die Rede. Offen­bar hatte die HSBC (Hong­kong & Shang­hai Ban­king Cor­po­ra­tion Hol­dings PLC mit Sitz in Lon­don) ange­regt, den Jan-Wel­lem-Platz umzu­nut­zen, des­sen Funk­tion als Stra­ßen­bahn­kno­ten­punkt mit dem Aus­bau der U‑Bahnen hin­fäl­lig wird. Benannt ist das Pro­jekt nach dem Vier­tel­kreis-Bogen der eins­ti­gen Hof­gar­ten­straße. Der Jan-Wel­lem-Platz wurde nach Ent­wür­fen des New Yor­ker Archi­tek­ten Daniel Libes­kind mit einem Gebäu­de­kom­plex aus Einzelhandels‑, Büro- und Gas­tro­no­mie­nut­zun­gen bebaut. Tun­nel wer­den Hof­gar­ten­straße und Hoch­straße ersetzen.

Das Pro­jekt war hoch umstrit­ten. Die Dis­kus­sion mün­dete in ein Bür­ger­be­geh­ren gegen den Ver­kauf des Jan-Wel­lem-Plat­zes. Das fand am 13. April 2008 statt und hatte zum Ziel, den Ver­kauf des Jan-Wel­lem-Plat­zes an einen Inves­tor zu ver­hin­dern. Die Mehr­heit der teil­neh­men­den Bür­ger (82,4 Pro­zent) hatte zwar mit «Ja» gestimmt, doch das waren 28 325 Stim­men zu wenig. Die Wahl­be­tei­li­gung lag ledig­lich bei 16,8 Pro­zent. Nötig wären 20% gewe­sen, um das Quo­rum zu erreichen.

Mitte Okto­ber 2008 zogen sich meh­rere Bewer­ber aus dem Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren zurück: iro­ni­scher­weise auch die Bank HSBC Trin­kaus, die die Initia­tive ergrif­fen hatte, ebenso Hoch­tief und Züb­lin. Bau­be­ginn war der 17. August 2009. Der Zeit­plan sieht vor, dass ab 20. Februar 2016 die U‑Bahn Wehr­hahn-Linie in Betrieb geht. Köl­ner kön­nen da nei­disch werden.

Das Thys­sen-Hoch­haus ist in den Jah­ren 1957 bis 1960 von den Düs­sel­dor­fer Archi­tek­ten Hel­mut Hentrich und Hubert Pet­sch­nigg errich­tet wor­den. Der Bau­herr war die Phoe­nix-Rhein­rohr AG Ver­ei­nigte Hüt­ten- und Röh­ren­werke. Hier rich­tete sie ihren Fir­men­sitz ein, 1964 wurde er von der Thys­sen-AG über­nom­men. Thys­sen ver­kün­dete im Früh­jahr 2007 sei­nen Weg­zug aus Düs­sel­dorf und ver­kaufte die Immo­bi­lie für geschätzte 100 Mil­lio­nen Euro an die Deut­sche Bank. Gegen­wär­tig ist die­Im­mo­bi­lie an ver­schie­dene Fir­men ver­mie­tet. Das Archi­tek­tur­büro HPP hat in der Folge sei­nes berühm­ten Drei­schei­ben­hoch­hau­ses ein fast voll­stän­di­ges Mono­pol auf Büro­bau­ten in Düs­sel­dorf genie­ßen kön­nen. Hel­mut Hentrich, nach dem auch der Platz vor der Ton­halle benannt ist, gehörte zur Blase der Archi­tek­ten, die schon vor 1945 mit öffent­li­chen Auf­trä­gen ver­se­hen wur­den. 1952 kam es des­we­gen zum Düs­sel­dor­fer Architektenstreit.

Im Hof­gar­ten bekom­men wir noch einige Denk­mä­ler und Plas­ti­ken zu sehen.

Denkmal im Abendlicht vor blauem Himmel, Beschreibung im Text.

Adolf Donn­dorf (1835−1916)
Cor­ne­lius-Denk­mal, 1879
Bronze, Sockel aus Gra­nit
Hofgarten/Corneliusplatz

Der Name Cor­ne­li­us­platz ist vor eini­gen Jah­ren auf Wunsch des Stei­gen­ber­ger Park­ho­tels abge­schafft wor­den zuguns­ten der Post­adresse Königs­al­lee 1a.

Das Denk­mal mit den Sei­ten­fi­gu­ren «Poe­sie» und «Reli­gion» erin­nert an den Maler Peter von Cor­ne­lius (1783−1867), «Naza­re­ner», ers­ter Direk­tor der Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie (1819−1826). An der Vor­der- und Rück­seite befin­den sich die Reli­efs «Male­rei», «Ger­ma­nia», «Ita­lia», dar­un­ter im Rank­werk «Faust und Helena». Die Inschrif­ten der Städte Ber­lin, Mün­chen und Rom geben wei­tere Orte von Cor­ne­lius› Tätig­keit an. In Düs­sel­dorf hat­ten seine Stu­den­ten nicht viel von ihm, weil er sich meist in Mün­chen und Rom auf­hielt. Des­we­gen löste ihn in sei­ner Hei­mat­stadt schon bald der Ber­li­ner Wil­helm von Scha­dow ab. Cor­ne­lius war ab 1825 Aka­de­mie­di­rek­tor in Mün­chen, ab 1841 in Berlin.

Karl Hil­gers
Krie­ger­denk­mal 187071, 1892
Laasa-Mar­mor
Hof­gar­ten (Nähe Landskrone)

Das Krie­ger­denk­mal erin­nert an die Gefal­le­nen des Preu­ßisch-Fran­zö­si­schen Krie­ges von 187071. Die Inschrift auf der Vor­der­seite ist durch die kürz­li­che Reno­vie­rung kaum noch zu lesen: «Ruhm ward dem Sie­ger genug/ und Jauch­zen und grü­nen­der Lorbeer/ Trä­nen von Müt­tern geweint/ schu­fen dies stei­nerne Bild» (Her­mann Suder­mann). Rück­seite: «Ihren gelieb­ten Söh­nen, wel­che in den sieg­rei­chen Jah­ren 1864−65−70−71 den Hel­den­tod star­ben, weiht die­ses Denk­mal die dank­bare Stadt Düsseldorf.»

Henry Moore (1898−1986)
Recli­ning Figure in Two Parts, 1983
Bronze (Breite 3,6 m)
Hof­gar­ten hin­ter dem Opernhaus

Karl Har­tung
Schu­mann-Denk­mal, 1956
Bronze
Hof­gar­ten hin­ter dem Opernhaus

Der Kom­po­nist Robert Schu­mann (1810−1856) war 1850–53 städ­ti­scher Musik­di­rek­tor in Düs­sel­dorf. Mit sei­ner Frau Clara, geb. Wieck, wohnte er 1852–54 in der Bil­ker Straße 15.

Grabbe-Denkmal. Beschreibung im Text.

Wal­ter Scheufelen/Kurt Räder/Bernd Bodech­tel
Grabbe-Denk­mal
Gra­nit­so­ckel, Bronze 1986

Chris­tian Diet­rich Grabbe dich­tete Dra­men und war Thea­ter­kri­ti­ker an Immer­manns Bühne in Düs­sel­dorf. Sein Stück «Scherz, Satire, Iro­nie und tie­fere Bedeu­tung» wird heute noch auf­ge­führt. Grabbe (geb. 11. Dezem­ber 1801) hielt sich am Ende sei­nes kur­zen Lebens unter Immer­manns Fit­ti­chen vom 9. Dezem­ber 1834 bis 22. Mai 1836 in Düs­sel­dorf auf. Er wohnte in der Rit­ter­straße 70 (heute 26) bei der Witwe Andries. Im Som­mer 1835 ver­ließ Immer­mann Düs­sel­dorf für meh­rere Monate, um mit sei­ner Thea­ter­truppe in Elber­feld zu gas­tie­ren. Die Abwe­sen­heit von Immer­mann tat dem alko­hol­kran­ken Grabbe nicht gut. Häu­fig zechte er sich im Stamm­lo­kal der Düs­sel­dor­fer Künst­ler «Zum Dra­chen­fels» auf der Rhein­straße. Ab Dezem­ber 1835 schrieb er Thea­ter­re­zen­sio­nen im «Düs­sel­dor­fer Frem­den­blatt». Im Februar 1836 über­warf er sich mit Immer­mann, reiste nach Det­mold zurück und starb dort am 12. Sep­tem­ber 1836.

Aus Det­mold stam­men zwei wei­tere Dich­ter, die sich gut kann­ten und mit Düs­sel­dorf und Köln in ver­schie­de­ner Weise ver­bun­den sind: Fer­di­nand Frei­li­grath und Georg Weerth. Alle drei hat­ten übri­gens auch mehr oder weni­ger inten­si­ven Kon­takt mit Heine. Im kom­men­den Jahr jäh­ren sich nicht nur die Todes­jahre von Heine und Weerth zum 160. Mal, son­dern auch der von Grabbe zum 180., der von Frei­li­grath zum 140. Mal.

Das Opern­haus ist in den Jah­ren 1954–56 errich­tet wurde. Archi­tekt Julius Schulte-Froh­linde (1894−1968) war in den Jah­ren 1936 bis 1945 Lei­ter der Bau­ab­tei­lung der Deut­schen Arbeits-Front (DAF), 1943 bis 1945 Pro­fes­sor an der TH Mün­chen. 1952 wurde er Lei­ter des Hoch­bau­am­tes Düs­sel­dorf und beklei­dete die­ses Amt bis 1959.

Julius Schulte-Froh­linde begann nach dem Abitur zunächst in Mün­chen ein Archi­tek­tur­stu­dium, von wo aus er nach Stutt­gart wech­selte, wo seit 1908 Paul Bonatz lehrte. Er kam über die Pla­nung des Reichs­par­tei­tags­ge­län­des ab 1933 mit Albert Speer in Kon­takt, der auch als Bera­ter der neu gegrün­de­ten Deut­schen Arbeits-Front (DAF) fun­gierte, einem natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ein­heits­ver­band als Ersatz für die aus poli­ti­schen Moti­ven ver­bo­te­nen Gewerk­schaf­ten. Auf Emp­feh­lung von Speer wurde Schulte-Froh­linde 1934 zunächst stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des Amtes «Schön­heit der Arbeit», einer Unter­or­ga­ni­sa­tion der DAF, und baute eine eigene Bau­ab­tei­lung auf, deren Lei­tung er ab 1936 über­nahm. Neben Bau­ten wie den NS-Schu­lungs­bur­gen Erwitte und Saß­nitz oder DAF-Ver­wal­tungs­ge­bäu­den gehör­ten auch das Arran­ge­ment und die Durch­füh­rung von Volks­fes­ten oder Aus­stel­lun­gen als auch die Pla­nung des KdF (Kraft durch Freude)-Seebades Prora auf Rügen zu sei­nen Aufgabenbereichen.

Als Chef des Reichs­heim­stät­ten­am­tes wurde sein zen­tra­les Tätig­keits­feld der Woh­nungs- und Wohn­sied­lungs­bau. Die kon­ser­va­tive, tra­di­tio­na­lis­ti­sche Bau­weise Schulte-Froh­lin­des prägt die Woh­nungs­bau-Archi­tek­tur der Nazi­zeit in erheb­li­chem Maße. Dar­über hin­aus gehört Schulte-Froh­linde auch mit Publi­ka­tio­nen wie dem Vor­wort des Buches «Bau­ten der Bewe­gung», in dem er mit der Anpran­ge­rung einer jüdisch-mar­xis­ti­schen Beein­flus­sung des deut­schen Bau­we­sens offen anti­se­mi­ti­sche Ten­den­zen äußert, zu den füh­ren­den Archi­tek­ten der Nazizeit.

Auf Initia­tive von Fried­rich Tamms, den er von gemein­sa­mer Arbeit im Wie­der­auf­bau­stab kannte, wurde Schulte-Froh­linde nach Düs­sel­dorf berufen.

Das löste unter den Düs­sel­dor­fer Archi­tek­ten Kri­tik aus, spe­zi­ell von Sei­ten des «Zeh­ner­rings», einem Zusam­men­schluss modern gesinn­ter Archi­tek­ten unter Füh­rung von Bern­hard Pfau. Von Bern­hard Pfau stammt das Ziem-Haus von 1931 an der Ecker Bol­ker­stra­ße/Hein­rich-Heine-Allee, sowie das Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­haus, das 1971 fer­tig­ge­stellt wurde.

Neben der restau­ra­ti­ven Per­so­nal­po­li­tik der Stadt Düs­sel­dorf warf der «Zeh­ner­ring» Schulte-Froh­linde des­sen Rolle wäh­rend des Drit­ten Reichs und seine kon­ser­va­tive Bau­ge­sin­nung vor. Der Streit eska­lierte, als Schulte-Froh­linde die Pla­nung des Alt­stadt­rat­hau­ses (süd­li­che des Markt­plat­zes mit dem Jan-Wel­lem-Denk­mal) ohne Wett­be­werb über­tra­gen wurde und den Bau in einer rus­ti­ka­len For­men­spra­che rea­li­sierte, die in schein­bar unge­bro­che­ner Kon­ti­nui­tät mit bau­li­chen Idea­len des Natio­nal­so­zia­lis­mus steht. Trotz erheb­li­cher Wider­stände gegen seine Per­son als auch seine Bau­auf­fas­sung blieb Schulte-Froh­linde bis zum Errei­chen des Pen­si­ons­al­ters 1959 in die­ser Posi­tion tätig und zeich­nete für die meis­ten öffent­li­chen Hoch­bau­ten ver­ant­wort­lich, dar­un­ter auch der Wie­der­auf­bau des Opern­hau­ses, für den er sei­nen Leh­rer Paul Bonatz, kurz vor des­sen Tode, hin­zu­zie­hen konnte.

Das Waren­haus der Kauf­hof AG (vor­mals Kauf­haus Leon­hard Tietz), Königs­al­lee 1, ist von Josef Maria Olbrich. Die­ses bau­ge­schicht­lich bedeu­tende Bei­spiel eines Jugend­stil­wa­ren­hau­ses hat lei­der an der Nord­seite nicht mehr seine ursprüng­li­che Fas­sade. 1960 wurde ein Park­haus ange­fügt, das 198586 eine Fas­sade nach modi­schen Gesichts­punk­ten erhielt.

Das Waren­haus gehörte ursprüng­lich einer jüdi­schen Fami­lie, die es 1935 im Zuge der «Ari­sie­rung» weit unter Preis ver­kau­fen musste. Neuer Eigen­tü­mer wurde die West­deut­sche Kauf­hof AG, der Vor­läu­fer der Kauf­hof AG.

Das Carsch­haus (Archi­tekt Eng­ler) eröff­nete 1915 als Kauf­haus für Her­ren­be­klei­dung seine Türen. In den 30er Jah­ren wurde sein Besit­zer, Wil­helm Carsch, von den Nazis ent­eig­net. Nach dem Krieg diente das Carsch-Haus lange Jahre als Kul­tur­zen­trum «Brü­cke», beher­bergte für eine Weile die Kam­mer­spiele und wurde 1977 von der Hor­ten AG gekauft.

Zunächst sah es so aus, dass es dem U‑Bahn-Bau wei­chen müsste, doch nach lan­gen Dis­kus­sio­nen mit Denk­mal­schüt­zern fiel der Beschluss, die Jugend­stil­fas­sade zu erhal­ten und das Gebäude um 20 Meter zu ver­set­zen. Kos­ten für die­ses beacht­li­che Pro­jekt: 90 Mil­lio­nen DM. 1979 begann der Abbau des Hau­ses. Die Fas­sa­den­teile wur­den ein­zeln nume­riert, archi­viert und kon­ser­viert. Gleich­zei­tig begann man mit dem Roh­bau ein paar Meter wei­ter, auf den die Fas­sade schließ­lich auf­ge­setzt wurde.

Wil­helm-Marx-Haus

Neben dem Carsch­haus steht das Wil­helm-Marx-Haus, Deutsch­lands ers­tes Büro­hoch­haus aus dem Jahr 1924, von Wil­helm Kreis ent­wor­fen. Benannt wurde es nach Wil­helm Marx, dem Ober­bür­ger­meis­ter aus Kai­ser­zei­ten. Der Stil ist eher dem rhei­ni­schen Expres­sio­nis­mus als der Neuen Sach­lich­keit zuzuordnen.

In den 20er Jah­ren, als wirt­schaft­li­che Not und Infla­tion den Alt­tag bestimm­ten, erschien es nahezu uner­hört, ein 56 Meter hohes Gebäude mit 6000 Qua­drat­me­tern Raum nur für Büros zu errich­ten. Viel­leicht hat auch das zu der nüch­ter­nen Archi­tek­tur des Gebäu­des bei­getra­gen, das fili­grane Bögen auf der Spitze des Tur­mes schmü­cken. 1982–84 wurde das Gebäude erwei­tert und bis zur Kaser­nen­straße fas­sa­den- und pro­fil­gleich verlängert.

Klaus
Fotos: Wolf­gang Ber­lin, Klaus Stein