Köl­ner DKP trau­ert um Rolf Heimann

Porträt: Rolf Heimann mit Handmikrofon.

Rolf Heimann 1929 – 2015

Plötz­lich und uner­war­tet ist unser Genosse Rolf Heimann am 17. Mai 2015 im Alter von 86 Jah­ren ver­stor­ben. Gebo­ren am 1. Januar 1929 in Köln-Deutz als Kind zweier KPD-Mit­glie­der, wächst Rolf mit sei­nem jün­ge­ren Bru­der im Arbei­ter­mi­lieu auf. 1936 zieht die Fami­lie in die GAG-Sied­lung Neu­r­ath nach Köln-Höhen­haus. Er ver­wei­gert die Mit­ar­beit in der Hit­ler­ju­gend. Ledig­lich an Tref­fen der Mül­hei­mer Marine-HJ nimmt er gele­gent­lich teil. Seine Kind­heit ver­bringt er als »Stra­ßen­kind« in Höhen­haus. 1941 wird er für ein hal­bes Jahr in die »Kin­der­land­ver­schi­ckung« eva­ku­iert. 194344 absol­viert Rolf eine Lehre als Metz­ger in Köln. Ab August 1944 wird er zum Sch­anz­ein­satz am West­wall ein­ge­zo­gen. Er türmt und muss den Dienst in einer HJ-Straf­kom­pa­nie ableis­ten. Anfang 1945 wird der Sechs­zehn­jäh­rige zum »Volks­sturm« ein­ge­zo­gen. Er flüch­tet vor dem dro­hen­den Fronteinsatz.

Nach der Befrei­ung vom Faschis­mus wird Rolf 1946 Mit­glied der KPD und baut als FDJ-Funk­tio­när die kom­mu­nis­ti­sche Jugend­or­ga­ni­sa­tion in Köln auf. Von 1950 bis 1955 stu­diert er in Leipzig/DDR Jour­na­lis­mus. Die KPD ist in der BRD inzwi­schen ver­bo­ten. Rolf trotzt der poli­ti­schen Ver­fol­gung und arbei­tete in der ille­ga­len Par­tei. 1968 ist er einer der Unter­zeich­ner der Grün­dungs­er­klä­rung der Köl­ner DKP und betei­ligt sich aktiv am Par­tei­auf­bau. Erst in Höhen­haus und ab Anfang der 70er Jahre in Köln-Klet­ten­berg, wo er bis zu sei­nem Tod in der GAG-Sied­lung Dra­chen­fels­straße lebt. Über viele Jahre ist Rolf Vor­sit­zen­der des dor­ti­gen Mie­ter­ra­tes und als Kom­mu­nist im über­wie­gend bür­ger­lich gepräg­ten Klet­ten­berg bei vie­len Nach­barn hoch ange­se­hen. Unver­ges­sen ist sein gro­ßer Ein­satz für ein Bür­ger­be­geh­ren gegen den geplan­ten Ver­kauf der städ­ti­schen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft GAG in den Jah­ren 2001/2002.

Die poli­ti­schen Umwäl­zun­gen 1989/1990 kön­nen ihn nicht bre­chen. Er ist von den Ent­wick­lun­gen erschüt­tert, sucht nach Ant­wor­ten. Die Not­wen­dig­keit einer sozia­lis­ti­schen Gesell­schafts­al­ter­na­tive steht für ihn dabei außer Zwei­fel. Im Rah­men sei­ner Kräfte hilft Rolf, die Köl­ner DKP zu erhal­ten und zu sta­bi­li­sie­ren. Zuhause pflegt er über eine lange Zeit lie­be­voll seine schwer­kranke Frau und Genos­sin Edith bis zu deren Tod vor ein paar Jahren.

Rolf hat uns nun auch ver­las­sen. In Dank­bar­keit und Trauer neh­men wir Abschied von einem stets zuver­läs­si­gen Freund und Genos­sen. Unsere Anteil­nahme gehört sei­nem Sohn Michael und der Familie.

DKP Kreis Köln
DKP Gruppe Innenstadt